Jahresbilanz der Raiffeisenbank Immer mehr Kaarster investieren in Aktien

Kaarst · Die Raiffeisenbank hat ihre Bilanz für 2017 vorgelegt und einen Ausblick gegeben, wie man in heutigen Zeiten Vermögen aufbaut.

Guido Schaffer (l.) und Martin Amann bilden den Vorstand und führen die Geschäfte der Raiffeisenbank in Kaarst.

Guido Schaffer (l.) und Martin Amann bilden den Vorstand und führen die Geschäfte der Raiffeisenbank in Kaarst.

Foto: Carolin Skiba

Die Raiffeisenbank in Kaarst, das letzte eigenständige Geldinstitut in der Stadt, kann sich über einen positiven Jahresabschluss des vergangenen Jahres 2017 freuen. Die Bilanzsumme liegt bei rund 160 Millionen Euro, das bedeutet eine Steigerung von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Martin Amann, einer der beiden Geschäftsführer der Kaarster Raiffeisenbank, sagt: „Das Ergebnis kommt insbesondere aus dem Kreditgeschäft mit Firmenkunden. Wir sind sehr aktiv im Mittelstand und konnten in dem Bereich des Kreditgeschäftes letztes Jahr sogar insgesamt ein Wachstum von 17 Prozent erreichen.“ Das betreute Kundenkreditvolumen beträgt rund 113 Millionen Euro, das sich zum einen aus den Krediten zusammensetzt – eine Summe von knapp 90 Millionen –, die die Raiffeisenbank Kaarst in ihrer eigenen Bilanz verzeichnet. Zum anderen ist die Raiffeisenbank im genossenschaftlichen Finanzverbund unterwegs und vermittelt Kredite. Diese sind ebenfalls in der Gesamtsumme von 113 Millionen Euro beinhaltet.

Auf der anderen Bilanzseite stehen die Kunden, die dem Institut ihr Geld anvertrauen. „Auch in dem Bereich hatten wir im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum von acht Prozent und reden hier mittlerweile von einem Gesamtanlagevolumen von mehr als 160 Millionen Euro.“ Dabei sei in den vergangenen zwei bis drei Jahren zu bemerken, dass die Bereitschaft der Kunden, in Aktienfonds und Aktien direkt zu investieren, wachse – allerdings nur langsam. „Die Leute werden sich dessen bewusst, dass es auf dem Sparbuch nicht mehr viel gibt.“ Bei der Raiffeisenbank gibt es noch 0,05 Prozent Zinsen, um die Inflation ausgleichen zu können, reiche das nicht aus. „In unseren Anlagegesprächen raten wir den Kunden zu Wertpapieren.“ Denn Stand heute ist, dass die Menschen ihr Geld nach wie vor zur Bank bringen. Die große Frage ist nur, wie sie es tun, sagt Guido Schaffer, ebenfalls Geschäftsführer und Vorstand der Raiffeisenbank Kaarst. „Die Menschen behalten das Geld nicht unter dem Kopfkissen“, sagt er. Nur seien die Deutschen seit Jahrzehnten die klassischen Sparbuchsparer in Europa. Das Problem sei, dass das Geld auf den Sparbüchern quasi an Wert verliere, gemessen an den Preisen für das tägliche Leben, die immer weiter steigen. Landläufig werde das Anlegen in Aktien oder Aktienfonds nicht als Investition, sondern als Spekulation angesehen. „Spekulation ist natürlich wie eine Wette, aber die guten, fundierten Unternehmen, die wir in Deutschland haben, da ist der Anleger im Grunde genommen sicher.“

Viele, die etwas Geld zur Verfügung hätten, würden in Immobilien investieren, um Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung zu bekommen. Das seien meist Investitionen, die auf viele Jahre angelegt seien. „Diese Chance geben die wenigsten einer Investition in eine Aktie.“ Analysen des Deutschen Aktieninstitutes hätten aber gezeigt, dass man bei einer Investition von zehn Jahren in eine Aktie eines guten Unternehmens im Regelfall keine Kursverluste, sondern Kursgewinne habe. Schaffer bringt es auf den Punkt: „Eine andere Möglichkeit der Vermögensbildung gibt es heute im Grunde nicht.“ Wer sich über dieses Thema informieren wolle, sollte sich an die Fachleute in einer Bank wenden.

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