Mehr Entsorgungsmöglichkeiten in Kaarst Politik beschließt neuen Hundeplan

Kaarst · Herrchen und Frauchen werden in Zukunft verstärkt dazu gebracht, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu entfernen. Dazu soll die Infrastruktur verbessert werden. Auch höhere Bußgelder soll die Stadt prüfen.

 Kaarster Hundebesitzern soll es in Zukunft leichter gemacht werden, den Kot ihrer Tiere zu entsorgen.

Kaarster Hundebesitzern soll es in Zukunft leichter gemacht werden, den Kot ihrer Tiere zu entsorgen.

Foto: Pixa/Pixabay

CDU und SPD haben dem Hundekot den Kampf angesagt, genauer gesagt den Frauchen und Herrchen, die die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht ordnungsgemäß entsorgen. Dies soll als Ordnungswidrigkeit künftig mit einem Bußgeld von bis zu 200 Euro geahndet werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Es wurden im Haupt- und Finanzausschuss aber noch weitere Maßnahmen gegen den Hundekot beschlossen. So soll überprüft werden, ob beziehungsweise wo weitere Dog-Stations aufgestellt werden könnten.

Die SPD-Fraktion hatte beantragt, mit der Initiative gegen Hundekot in Deutschland Kontakt aufzunehmen und zu prüfen, ob Kaarst nicht davon profitieren könne. In der Stadt Tönisvorst sei ein Pilotprojekt erfolgreich verlaufen. Die Initiative gegen Hundekot setzt unter anderem auf eine Optimierung der Infrastruktur, eine Einbindung von Bürgern, Vereinen und Verbänden und auf eine positive Art der Kommunikation.

Anneli Palmen (SPD) ärgert sich vor allem darüber, wie Hundebesitzer mit ihren Tieren die Grünanlagen für sich beanspruchen, ohne Rücksicht auf andere Nutzer, wie Familien mit kleinen Kindern. Und sie ärgere sich über Sprüche wie „Wir zahlen ja Hundesteuer, seien Sie mal nicht so spießig“, wenn sie Hundebesitzer bittet, den Haufen ihrer Lieblinge zu beseitigen. „Dem CDU-Antrag können wir uns nur anschließen“, erklärte Palmen.

Dieser beinhaltet die Möglichkeit, ein Bußgeld bis zu 200 Euro zu verhängen. Gleichzeitig soll es Hundebesitzern leichter gemacht werden, an Kotbeutel und Entsorgungsstellen zu kommen, beispielsweise in Form weiterer Dog-Stations. Auch der Vorschlag der SPD, dass überall dort, wo es gelbe Müllsäcke gibt, künftig auch Hundekotbeutel erhältlich sind, wurde aufgegriffen und später mit großer Mehrheit beschlossen.

Die CDU-Fraktion möchte, dass die Maßnahmen in die Kampagne „Unsere saubere Stadt“ eingebunden werden. Zurückgewiesen wurde die Idee der CDU, Aufkleber einzuführen für die graue Restmülltonne – mit diesem Aufkleber könnten sich Haushalte damit einverstanden erklären, dass die Kotbeutel darin entsorgt werden. Dieser Vorschlag wurde als wenig praktikabel abgelehnt, weil die Mülltonnen in der Regel nur am Tag der Leerung zugänglich sind. Anja Rüdiger (UWG) hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass es Hundebesitzer gibt, „die beratungsresistent sind“. Sie sieht aber Probleme in Zusammenhang mit einem möglichen Bußgeld: „Das ist sehr personalintensiv.“

Günter Kopp (FDP) berichtete von einer Erfahrung mit einem Halter, der den Kot seines Tieres hatte liegen lassen. Zur Rede gestellt, hatte er geantwortet: „Ich hatte gerade keinen Beutel dabei.“ Kopp schlug vor, dass jeder Hundebesitzer verpflichtet werden müsse, Hundekotbeutel beim Gassigehen mit sich zu führen. „Das ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich“, erklärte Ordnungsdezernent Sebastian Semmler. Hundebesitzern gab er folgendes zu verstehen: „Die Hundesteuer ist eine Steuer ohne Zweckbindung. Hundebesitzer haben die Pflicht, die Hinterlassenschaften ihres Tieres ordnungsgemäß zu beseitigen, unabhängig davon, ob es eine oder 100 Dog-Stations gibt.“

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