Platzwart Stefan Eckardt Die „gute Seele“ der SG Kaarst geht in Rente

Kaarst · Nach 30 Jahren verabschiedet sich Platzwart Stefan Eckardt in den Ruhestand – allerdings nur teilweise. Bei der Abschlussfeier wurde es emotional.

Bei der Verabschiedung von Platzwart Stefan Stefan Eckardt und seiner Frau Katarzyna wurde es am Montagabend emotional.

Bei der Verabschiedung von Platzwart Stefan Stefan Eckardt und seiner Frau Katarzyna wurde es am Montagabend emotional.

Foto: Stephan Seeger

Er hat in den vergangenen 30 Jahren viele Spieler und Trainer der SG Kaarst kommen und gehen sehen und kann sicher so einige gute Geschichten erzählen. Ende des Monats ist für Stefan Eckardt nun aber Schluss: Der 66-Jährige geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Bei seiner Verabschiedung am Montagabend waren viele alte Weggefährten gekommen, als Abteilungsleiter Reinhard Heich der „guten Seele“ der Kaarster Fußballer einen Baumarkt-Gutschein und ein Shirt in den Vereinsfarben Blau und Weiß überreichte sowie Eckardts Frau Katarzyna einen Blumenstrauß als Dank für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit.

Eckardt und seine Frau waren so überrascht, dass bei dem sonst so hart wirkenden Platzwart ein paar Tränchen kullerten. „Komisch ist es schon, nach so vielen Jahren zu gehen“, sagt er. Dass so viele zu seinem Abschied kommen würden, „damit hat selbst der Vorstand nicht gerechnet“, sagt er: „Da scheine ich ja doch irgendwas richtig gemacht zu haben.“

Mit dem Eintritt in den Ruhestand muss Eckardt auch die Dienstwohnung über dem Vereinsheim räumen. Eine neue hat er aber bereits gefunden, Eckardt renoviert gerade die neue Bleibe in Holzbüttgen. Da kann er den Baumarkt-Gutschein gut gebrauchen. Im November 1989 kam Eckardt mit einem Ausreiseantrag aus Leipzig nach Kaarst. „Der Antrag wurde erst genehmigt, als die Mauer schon weg war“, erinnert er sich. Da seine ehemalige Nachbarin eine Wohnung in Kaarst bekommen hat, sagte er dem Bundesgrenzschutz, dass er auch nach Kaarst wolle. Dann ist Eckardt mit seiner Familie geblieben.

Am 5. Februar 1990 fing er bei der Stadt Kaarst als Vertreter des früheren Platzwartes Heinrich Schiffer an. „Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich nicht fest am Sportplatz arbeiten will. Dann bin ich hier hängen geblieben.“ Abteilungsleiter Reinhard Heich bedankte sich am Montag für die vielen Jahre. „Er hat eine super Arbeit geleistet, der Nachfolger tritt in große Fußstapfen. Es war immer alles picobello, die Plätze immer in einem guten Zustand. Das muss der Neue erst einmal schaffen“, so Heich.

Eckardt ist gelernter Bäcker und arbeitete früher als Heizer für ein großes Unternehmen in Leipzig. Eigentlich wäre er schon im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen, doch sein Arbeitsvertrag wurde von der Stadt um ein Jahr verlängert. „Das hat mir ganz gut gepasst“, sagt er heute. Am meisten gefreut habe es ihn immer, wenn er ein Dankeschön von Sportlern oder Vereinsfunktionären bekommen hat. „Es war eine schöne Zeit. Gut, dass wir damals hierher gekommen sind“, so Eckardt. Allerdings geht er nicht so ganz, denn der „Rentner“ wird das Vereinsheim am Kaarster See weiter betreiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort