Figurengruppe von Kaarster Künstler Platz für Kunstprojekt „Türhüter“ gefunden

Kaarst · Die Figurengruppe von Wilhelm Schiefer wird am früheren Sportplatz im Vorster Wald aufgestellt. Die Einweihung ist für Oktober geplant.

 Markus Albiez, Wilhelm Schiefer, Stefan Schubert, Helmut Drossard, Architekt Winfried Rochholl und Frederic Cremer (v.l.) vor den „Türhütern“.

Markus Albiez, Wilhelm Schiefer, Stefan Schubert, Helmut Drossard, Architekt Winfried Rochholl und Frederic Cremer (v.l.) vor den „Türhütern“.

Foto: Kunstverein Nordkanal

Vier Männer haben sich am Mittwoch im Vorster Wald am Schnittpunkt des früheren Sportlerheims und des alten Vorster Sportplatzes getroffen. Sie hatten sich nicht zum Joggen verabredet, sondern haben Größeres vor, und zwar schon bald. Künstler Wilhelm Schiefer, der Vorsitzende des Kunstvereins Nordkanal, Markus Albiez, der Grevenbroicher Architekt Winfried Rochholl und der Neusser Bauunternehmer Andreas Stoffels kamen zusammen, um über Einzelheiten der Umsetzung des Kunstprojekts „Torhüter“ zu sprechen. Die offizielle Einweihung dieser neuen Attraktion im Vorster Wald soll im Oktober stattfinden.

Die vier unterschiedlich großen Skulpturen werden auf einer Länge von knapp 20 Metern ein Ensemble bilden. „In der Parabel Kafkas, von der ich den Begriff Türhüter übernommen habe, werden die Figuren immer größer. Bei meiner Figurengruppe werden die Einzelobjekte nach hinten faktisch immer kleiner, vermitteln dem Auge aber den Eindruck, als wären sie gleich groß – ich treibe also ein Verwirrspiel mit dem Namen“, erklärt Schiefer. Markus Albiez war verwundert, wie sehr die Flora auf der Achse, auf der die Figuren platziert werden, entwickelt hat aufgrund der starken Regenfälle. Seine Hoffnung: „Der Bauhof wird uns wohl beim Roden unterstützen.“ Das Quartett kam zu dem Ergebnis, dass die Kunst einige Meter weiter nach Osten verschoben werden soll. Vom Parkplatz aus kommend werden die Besucher die „Türhüter“ kaum übersehen können.

Die letzte der vier Figuren soll in Höhe der Bank an dem kleinen Weg stehen, dort, wo einst der Sportplatz begann. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung hatte man sich auf einen Standort einige Meter weiter in Richtung des früheren Vereinsheims geeinigt. Jetzt muss Markus Albiez eruieren, ob diese leichte Verschiebung machbar ist. Worauf Andreas Stoffels Wert legt: Dass die Statik berechnet wird, damit die „Türhüter“ bei Sturm nicht von ihrem angestammten Platz fortgeweht werden. Winfried Rochholl wird sich darum kümmern. Er geht davon aus, dass insgesamt vier Tonnen Zement in den vier Fundamenten verbaut wird. Die größte Holzfigur wird 280 Kilogramm wiegen.

Die ursprüngliche Werkgruppe war von Wilhelm Schiefer 1989 geschaffen worden und unter anderem im Moskauer Olympiastadion ausgestellt gewesen. Eigentlich hatten die Figuren restauriert werden sollen, kurzfristig war dann jedoch aufgrund des teilweise schlechten Zustands entschieden worden, sie neu bauen zu lassen. Albiez zeigte Rochholl zudem das rote Trafohäuschen am alten Sportplatz. Es wird das nächste Projekt des Kunstvereins sein.

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