Kaarster „Blechdose“ Stadt plant Feier zum Rathaus-Jubiläum

Kaarst · Vor 25 Jahren wurde das Rathaus gebaut. Im Oktober soll das Jubiläum gefeiert werden. Die Planungen laufen.

 Das Rathaus während der Bauzeit. Damals verspotteten die Bürger den Bau als „Blechdose“. Im Oktober gibt es ein offizielles Fest zum 25-Jahr-Jubiläum.

Das Rathaus während der Bauzeit. Damals verspotteten die Bürger den Bau als „Blechdose“. Im Oktober gibt es ein offizielles Fest zum 25-Jahr-Jubiläum.

Foto: NGZ-Archiv

Am 18. Juni 1994 wurde das Kaarster Rathaus offiziell eröffnet. Das ist bald 25 Jahre her. Die Stadt möchte das Jubiläum mit den Bürgern feiern – ausgesucht hat sich die Verwaltung dafür den 12. Oktober. „Somit haben wir noch ein bisschen Zeit, die Feier zu planen. Wenn wir das im Mai gemacht hätten, müssten wir uns jetzt sputen“, sagt Dieter Güsgen vom Stadtmarketing.

Güsgen kann sich noch genau an damals erinnern. „Ich weiß noch, als ich erstmals das Atrium des Rathauses gesehen habe. Das war ein ‚Boah’-Effekt“, sagt Güsgen. Eben diesen „Boah“-Effekt haben heute noch die Menschen, die erstmals ins neue Rathaus kommen – zuletzt eine Delegation aus der Kaarster Partnerstadt La Madeleine. Damals spielte ein Ensemble aus Köln über die Etagen verteilt und verlieh dem Rathaus so einen „Klangteppich“, wie Güsgen das Phänomen nennt. Eben dieses Ensemble gibt es heute nicht mehr, deshalb hat Güsgen eine andere Idee: „Wir haben schon mit Mark Koll und der jungen Sinfonie gesprochen. Die haben wir fest für diesen Tag eingeplant.“

Dass er das Fest planen kann, wurde im jüngsten Hauptausschuss entschieden. Dieser stimmte positiv über den Konzeptvorschlag ab. Damit sind rund 3500 Euro für das Rathaus-Fest ins Produktbuch eingestellt. Wie das Programm im Einzelnen aussieht, muss noch besprochen werden. Die Rahmenbedingungen sind jedoch fix: So wird die Feier während des Wochenmarktes stattfinden, um „Synergieeffekte“ (Güsgen) zu schaffen. „Die Menschen, die sowieso zum Markt in die Stadtmitte kommen, können dann mit uns feiern“, sagt Dieter Güsgen. Über eine LED-Videowand werden Bilder aus der Bauphase und den vergangenen 25 Jahren gezeigt, auch Videos sollen zu sehen sein. Da ist die Stadt aber noch auf der Suche nach Material (s. Infokasten). Die Bürgermeisterin wird eine Ansprache halten, außerdem sind Führungen zum Grundstein und zum berüchtigten „Schwalbennest“ geplant.

Auch sollen Führungen zu den im Stadtpark aufgestellten Stelen angeboten werden, dazu ist Güsgen in Gesprächen mit Künstler Helmut Blochwitz. Güsgen kann sich vorstellen, dass auch ein Kinderprogramm angeboten wird. So könnten möglicherweise ein Ballonkünstler auftreten oder ein Rathaus-Quiz für Kinder stattfinden. „Wir hoffen, dass wir einen schönen Vormittag mit den Kaarster Bürgern erleben.“

Für die Entscheidung, ein solch modernes Rathaus zu bauen, lobt Dieter Güsgen den Stadtrat noch heute. „Es war auch eine gute Entscheidung, Erich Schneider-Wessling als Architekten zu nehmen. Das Rathaus ist auch heute noch modern“, sagt Güsgen. Er selbst habe schon in anderen Städten gearbeitet. Aber einen so schönen Arbeitsplatz wie in Kaarst hatte er noch nirgends. „Es ist schön, hier zu arbeiten.“ Bis zum Fest habe man allerdings noch eine Menge zu tun. Leider wird es ohne den Architekten stattfinden müssen: Erich Schneider-Wessling ist 2017 im Alter von 86 Jahren verstorben.

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