Unternehmer des Jahres in Kaarst MIT zeichnet Patrick Schappert aus

Kaarst · Der Inhaber von „Grobi TV“ ist zum Unternehmer des Jahres gekürt worden. Auch ehrenamtlich engagiert sich Patrick Schappert, so auch für die Flutopfer im Ahrtal.

 Patrick Schappert (M.), sein Bruder Dirk (M., vorne) und das Team von „Grobi TV“ freuen ich gemeinsam über die Auszeichnung.

Patrick Schappert (M.), sein Bruder Dirk (M., vorne) und das Team von „Grobi TV“ freuen ich gemeinsam über die Auszeichnung.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Die Scheinwerfer waren am Dienstagabend auf den Mann gerichtet, „der Ihnen das Kino nach Hause bringen kann“ – so leitete Markus Steins, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU Kaarst, seine Laudatio über den Unternehmer des Jahres 2022 ein. Dieser Titel wird seit 20 Jahren verliehen, in diesem Jahr an Patrick Schappert von „Grobi TV“. Die unternehmerische Geschichte Schapperts liest sich wie im Bilderbuch: 1999 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Dirk das Unternehmen „Grobi“. Das Startgeld damals betrug laut Patrick Schappert 20.000 Euro – mittlerweile zahlt das Unternehmen einen sechsstelligen Betrag Gewerbesteuer. Die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, kam den beiden im Wohnzimmer. Zuvor hatte Patrick Schappert eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Hannen-Brauerei, ehe der entscheidende Schritt für seinen weiteren Weg ging. Zehn Jahre lang arbeitete Schappert für ein Unternehmen, das andere Unternehmen mit Konferenztechnik ausstattete. Dort war er für den weltweiten Einkauf von Elektronikartikeln zuständig. Und so lag es auf der Hand, dass Schappert ein eigenes Unternehmen gründete. In einem kleinen Ladenlokal am Windvogt begann die Erfolgsstory, mittlerweile verfügt „Grobi TV“ an der Industriestraße über 400 Quadratmeter Büro- und 500 Quadratmetern Lagerfläche. Aus einer Mitarbeiterin wurden sieben, heute sind es 15.

Auch ehrenamtlich engagiert sich Patrick Schappert immer wieder, vor allem für die Opfer der Flut an der Ahr. Das lobte auch Bürgermeisterin Ursula Baum. „Das war einzigartig“, sagte Baum. Schappert selbst war anzumerken, wie nah ihm die Katastrophe und das Leid der Menschen an der Ahr geht. Mit stockender Stimme erklärte er, dass er vier Kunden im Ahrtal hat, die „alle abgesoffen sind“, so Schappert. Diese Situation habe ihn innerlich schwer belastet. „Es hat mir aber auch den Glauben an die Menschen wiedergegeben. Viele Menschen haben ihren Urlaub dort verbracht und mit angepackt. Sie haben vielen Menschen geholfen“, so Schappert. Beim Rückblick auf den 13. März 2020 stockte ihm ebenfalls die Stimme. „Das war ein Moment wo ich dachte, jetzt zieht es mir die Füße weg. Ich habe gedacht, das war‘s“, blickte er zurück. Das Team habe dann viel Zeit und Energie in Social Media und Youtube investiert. Schappert: „Wir haben nicht einmal Kurzarbeit gemacht.“ In seiner gewohnt bissigen Rede erlaubte sich Schappert viele Seitenhiebe, auch die Stadt Kaarst bekam etwas ab: „Ich wünsche mir, dass die Brücke im Stadtpark vor der Leverkusener Autobahnbrücke fertig wird.“

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