Wirtschaftswege in Kaarst Ortslandwirt sieht Anlegen von Grasstreifen kritisch

Kaarst · Die Fraktion Kaarst aktiv/UWG hatte jüngst die Idee geäußert, am Rand der Feldwege Grasstreifen als Ausweichfläche für die Fußgänger und Fahrradfahrer zu säen und dafür Land an die Stadt zu verpachten. Das stößt auf Kritik.

 Ein Wirtschaftsweg im Kaarster Norden steht unter Wasser.

Ein Wirtschaftsweg im Kaarster Norden steht unter Wasser.

Foto: Stephan Seeger

Dabei sieht die Idee vor, dass dadurch auch verhindert werden könnte, dass sich auf den Wegen Pfützen bilden und diese auf Dauer zerstören. Johannes Küppers, Ortslandwirt der Rheinischen Landeskammer sowie Ortsvorsitzender des Landwirtschaftsverbandes, vertritt die Interessen der Kaarster Landwirte und hält von diesem Vorschlag nichts. „Das funktioniert so nicht, weil die Landwirte oft selbst nicht Eigentümer der Flächen sind und sie ebenfalls nur gepachtet haben. Sie können die Flächen nicht einfach unterverpachten“, sagt Küppers im Gespräch mit unserer Redaktion.

Außerdem sei das Anlegen von Grünstreifen ein Problem, weil die Flächen nach fünf Jahren zu Dauergrünflächen würden. Dies sei von der Landwirtschaftskammer so geregelt. Außerdem fragt sich Küppers, wer die Flächen pflegen soll. „Eine Fläche, die nicht gepflegt wird, verkommt zum Hundeklo. Eine Fläche, die genutzt wird, wird auch sauber gehalten“, sagt er. Auch glaube er nicht, dass die Stadt vom Kostenfaktor her Flächen pachten werde.

Als Vertreter der Landwirte in Kaarst sieht Küppers keine Möglichkeit, dass der Vorschlag der Fraktion Kaarst aktiv/UWG im Stadtgebiet umgesetzt werden kann. Außerdem würde das Zusammenspiel zwischen Landwirten, Fußgängern und Radfahrern auf den Wirtschaftswegen auch ohne die Grasstreifen gut funktionieren und sei von gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt. „Es gibt nur ganz selten Unfälle“, sagt Küppers. Dabei werden die Wege im Zuge der Corona-Pandemie viel häufiger genutzt.

Josef Karis, Fraktionsvorsitzender der Linken/FWG, wird schon etwas deutlicher. „Man kann den Bauern nicht noch mehr Flächen wegnehmen, das geht einfach nicht. Die bekommen ansonsten Existenzängste“, sagt Karis.

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