Letzte Musikveranstaltung 2022 in Kaarst Oldies prägen die „Silent Night“ im Albert-Einstein-Forum

Kaarst · Mehr als 500 Zuschauer machten die letzte Musikveranstaltung in diesem Jahr zu einem Erfolg. Kulturmanager Dieter Güsgen blickt zuversichtlich ins Veranstaltungsjahr 2023. Denn die Ticketnachfrage steigt und steigt.

Die Band „In Between“ und Partner traten bei der „Silent Night“ im Einstein Forum auf. Das Konzert war nicht so leise, wie der Name vermuten lässt.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Ein Brand in den Toilettenanlagen des Albert-Einstein-Forums vor knapp zwei Wochen ließ Kulturmanager Dieter Güsgen befürchten, dass die „Silent Night“ als traditionell letzte Veranstaltung im Jahr ausfallen müsste. Doch Michael Schreinermacher und die VHS sorgten für „sanitären“ Ersatz. So war die alles andere als ruhige „Silent Night“ gesichert, die sich mehr als 500 Menschen nicht entgehen lassen wollten.

Klassik und Weihnachten: Dass das sehr gut zusammenpasst, machte die Junge Sinfonie Kaarst deutlich. Die rund zwei Dutzend Musiker unterhielten ihr Publikum zunächst ganz allein. Später, zusammen mit der Formation „In Between“ um Mark Koll und Kalla Roeder, bereicherten sich beide Klangkörper gegenseitig. Es war ein Genuss, der Musik zu lauschen. Vor allem Evergreens der letzten 50 Jahre ließen die Menschen in Erinnerungen schwelgen, einige wenig tanzten da, wo es eigentlich keine Tanzfläche gab.

Die Pausen wurden dann zur Kommunikation genutzt – und, um sich mit Essen und Getränken zu versorgen. Die Partner von PS Event sorgten für beides und hatten sogar Kaiserschmarrn im Angebot.

„In Between“ setzte eine Tradition fort, die einst im Café Buxbaum und den Gewächshäusern begonnen hatte. Die Gewächshäuser gibt es am neuen Ikea-Standort längst nicht mehr, aber die „Silent Night“ ist immer noch ein Publikumsmagnet. Vertreten waren fast alle Altersklassen, wobei deutlich mehr ältere Besucher da waren, von denen einzelne den Wunsch äußerten, beim nächsten Mal mehr Stühle aufzustellen. Die 100 Sitzgelegenheiten waren heiß begehrt und eigentlich nicht ausreichend. Dieter Güsgen konnte nichts versprechen, weil für die Bestuhlung feste Regeln gelten.

Evergreens wie „Carpet Crawlers“ von Genesis luden dazu ein, die Augen zu schließen und längst vergangene Zeiten wieder lebendig werden zu lassen. Kalla Roeder machte schon mal eine kurze Pause, dann übernahm Eva Lange: Zwar nicht in schwarzem Samt, sondern in Jeans und Glitzermantel, sang sie „Black Velvet“, wie es auch Alannah Myles nicht viel besser gekonnt hat. Kalla Roeder begeisterte unter anderem mit dem Schmuse-Evergreen „A whiter shade of pale“ von Procul Harum. „Das war noch Musik“, dürften sich die älteren Semester nicht ganz ohne Grund gedacht haben.

Die Bühne war flankiert von zwei Weihnachtsbäumen. Mitten im Foyer stand ein schlichter brauner Karton mit einem Schlitz: Wer hier Geld einwarf, zeigte sein Herz für Flüchtlinge aus der Ukraine. Dieter Güsgen blickt zuversichtlich ins neue Jahr: „Die Auslastung der Kulturveranstaltungen ist im zweiten Halbjahr von 50 auf 63 Prozent gestiegen.“ Er will, dass Tickets auch künftig im Rathaus erworben werden können.