Debatte in Kaarst Neue Sirenen irritieren Bürger

Kaarst · Sieben neue Sirenen wurden im Stadtgebiet installiert. Das Aussehen verwundert und sorgt für Gesprächsstoff.

Sie sind 3,50 Meter hoch und erwecken den Eindruck, dass einem beim Ertönen die Ohren wegfliegen: Die sieben neuen Sirenen im Kaarster Stadtgebiet sind auch den Bürgern aufgefallen. „Anfangs haben sich die Leute noch bei mir gemeldet und gefragt, ob es nicht eine Nummer kleiner geht“, sagt Feuerwehr-Chef Andreas Kalla. Doch es geht nicht kleiner. „Das ist der Stand der Technik. Es gibt zwar minimal kleinere Ausführungen, aber im Prinzip sind alle Sirenen so groß“, sagt Kalla.

 Die neuen Sirenen im Stadtgebiet sind ziemlich groß.

Die neuen Sirenen im Stadtgebiet sind ziemlich groß.

Foto: Feuerwehr

In den vergangenen Wochen wurden die alten Sirenen gegen neue ausgetauscht. Früher gab es zwei Sirenen in Büttgen und zwei in Kaarst, die neuen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, stehen also auch in Holzbüttgen und Vorst. Eines gibt Andreas Kalla zu: „Die Sirenen sind lauter als die alten“, sagt er. Jede einzelne Sirene erzeugt einen Schalldruck von 121 Dezibel und hat einen Warnradius von 800 Meter. Zum Vergleich: Die alten erzeugten einen Schalldruck von 100 Dezibel, der Warnradius lag bei 350 Meter. Andreas Kalla verspricht, dass die Sirenen nur noch in absoluten Notfällen ertönen. „Dafür sind sie ja da, die Leute sollen und müssen sie hören“, sagt er.

Bei Facebook hatten sich viele Kaarster gefragt, was es denn mit den Sirenen auf sich hat und ob die Bilder, die im Netz herumgingen, echt sind oder nicht. „Die ist nicht ernsthaft so groß?“ oder „Da ist nachts aus dem Bett fallen vorprogrammiert, wenn man genau daneben wohnt“ war unter einem Foto zu lesen. Ein weiterer User traf mit seiner Aussage voll auf den Punkt: „Jetzt kann man auch verstehen, warum es keinen Probealarm mehr gibt.“ Der Probealarm am Freitagmittag wurde tatsächlich abgeschafft, er ertönte am 20. September ein letztes Mal. Seit den 1960er Jahren war das freitägliche Heulen Kult, doch wegen der Modernisierung der Sirenen wurde es überflüssig. Die modernen Geräte erzeugen den Ton mit einem Lautsprecher und einem elektrischen Verstärker – der Warnton in den alten Sirenen wurde durch das Drehen einer Trommel erzeugt.

An folgenden Standorten sind die neuen Sirenen installiert: Badeniastraße/Ecke Müchener Straße (auf einer Mastanlage), Halestraße (Martinusschule), Marienplatz (Grundschule), Alte Heerstraße (Grunschule), Am Holzbüttger Haus (Georg-Büchner-Gymnasium), Antoniusplatz (Grundschule Vorst), Pampusstraße (Pampusschule Büttgen).

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