Galerie Splettstößer in Kaarst Ausstellung über die Geschichte vom Wachsen und Formen

Kaarst · In der Galerie Splettstößer ist eine neue Ausstellung zu sehen, bei der drei Künstler ihre Werke zeigen. Die Werke sind in aufwendigen Prozessen entstanden, wie die Galeristin erzählt.

 Das Werk „Alternative Botanik“ von Künstler Setsuko Fukushima ist in der Galerie Splettstößer zu sehen.

Das Werk „Alternative Botanik“ von Künstler Setsuko Fukushima ist in der Galerie Splettstößer zu sehen.

Foto: Galerie Splettstößer

Setsuko Fukushima, Viktor Nono und Marianne Reiners-Maaz erzählen derzeit mit ihren Exponaten eine Geschichte „vom Wachsen der Formen“. Die Galeristin Brigitte Splettstößer erklärte, was zu dem Titel der Ausstellung geführt habe: „Die Arbeiten der beiden Künstlerinnen und des Künstlers dieser Ausstellung sind in aufwendigen Arbeitsprozessen, in mehreren Schritten und Schichten sozusagen gewachsen.“ Fukushima lebt in Meerbusch. Sie nennt ihre Kunst „Alternative Botanik“. Ihre Arbeiten aus Graphitstaub mögen düster wirken. Die Strukturen, die so entstehen, sind eine Art Versprechen: Sie zeigen ein Wurzelwerk und damit eine Entwicklung von Wachstum, das bald schon deutlich erkennbar sein wird. Echte Blätter hinter gelblichem, weil gewachstem Papier stehen ebenfalls für Natur und damit auch für Wachstum. Sie zeigt in ihren Bildkompositionen erdachte und real existierende Pflanzen. Das vielschichtige, reliefartige Bild „Alternative Botanik“ ist ihr Hauptwerk in dieser Ausstellung.

Viktor Nono ist Philosoph, außerdem hat er Kunst und Germanistik studiert und zeigt fast ausschließlich Arbeiten mit floralen Motiven. Die beiden großformatigen Bilder mit dem Titel „Büropflanzen“ und dem Untertitel „Hegel“ beziehungsweise „Sartre“ sind Hingucker, obwohl sie eigentlich nicht dem Auge schmeicheln. Grün ist ja eine typische Farbe für Pflanzen, aber das Hintergrund-Grün der beiden Bilder wirkt steril, fast schon toxisch. Für diese Mischtechniken verwendet er neben Farbe unterschiedliche Substanzen. Nono bringt seine „Büropflanzen“ in einen Bezug zu Kernaussagen von Hegel und Sartre. Aus MDF-Platten (mitteldichte Holzfaserplatten) gearbeitet sind die Blumenstrauß-Skulpturen. Einige der Blüten lassen bereits ihre Köpfe hängen. Der Apfel als beherrschendes Motiv könnte auch der Apfel sein, dem Eva nicht hatte widerstehen können.

Marianne Reiners-Maaz malte ausschließlich mit Aquarellfarbe auf Papier. Viele Bilder entstanden nur für diese Ausstellung. Es überwiegend die unterschiedlichen Schwarztöne. Vieles, was als Studie gedacht war, ist ein eigenständiges Kunstwerk geworden. Da sind die „Urformen“, die bei jedem Betrachter andere Assoziationen hervorrufen dürften. Ihre „Buchstücke“ sind gefaltete Aquarelle in einem Objektrahmen und wirken nicht zuletzt durch die kontrastreichen Gegenüberstellungen.

Die Ausstellung ist bis zum 11. März geöffnet. Ein Künstlergespräch und eine Lesung sind für Sonntag, 26. Februar, von 11.30 Uhr bis 13 Uhr geplant. Zur Finissage am 11. März ist die Galerie von 11 bis 14 Uhr geöffnet.

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