Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße Nachbesserungen an Problemschranke

Kaarst · Die Strecke zwischen dem Haltepunkt „Geulenstraße“ in Neuss und der Gümpgesbrücke in Kaarst wird zweigleisig. Das soll an der Schranke Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße wertvolle Sekunden bringen.

 Seit Jahren sind die ausgedehnten Schrankenschließzeiten an der Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße ein Ärgernis.

Seit Jahren sind die ausgedehnten Schrankenschließzeiten an der Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße ein Ärgernis.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Sind die Schranken an der Kreuzung Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße zu lange unten? Im Planungs- und Verkehrsausschuss hatte man den Verdacht, dass ein Teil der Verkehrsproblematik an diesem Knotenpunkt auf die zu langen Schrankenschließzeiten zurückzuführen ist. Jetzt trafen sich Ausschussmitglieder vor Ort mit Stefan Stach, dem Geschäftsführer der Regiobahn GmbH.

Um es kurz zu machen: In entsprechenden Gesetzen ist alles haarklein geregelt. Obwohl der Zug kurz vor dem Endhaltepunkt sehr langsam fährt, muss ein Bremsweg von 700 Metern einkalkuliert werden. Und der Endhaltepunkt gilt als Bahnhof, dort gelten andere Vorschriften als bei Haltepunkten wie am Kaarster Bahnhof. Stefan Stach erklärte die Abläufe, die völlig unveränderbar sind und die dazu führen, dass die Schranken so lange geschlossen sind, wie es derzeit der Fall ist.

Er sei dafür verantwortlich, dass diese Vorschriften penibel eingehalten werden. Eine gewisse Besserung ist dennoch in Sicht: Zwischen dem Haltepunkt „Geulenstraße“ in Neuss und der Gümpgesbrücke in Kaarst soll die Strecke zweigleisig ausgebaut werden. „Damit könnten sich die Schrankenschließzeiten um jeweils rund 20 Sekunden verkürzen“, stellte Stach in Aussicht. Das Signalsystem müsse komplett erneuert werden, weil die bisherige Siemens-Technik nicht mit der Technik des Anbieters, der die Ausschreibung für sich entschieden hat, kompatibel ist.

Ab den Sommerferien 2020 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Im Laufe dieser Arbeiten ist mit einer vierwöchigen Vollsperrung und mit einer ebenfalls vierwöchigen Teilsperrung zu rechnen. Während dieser Zeit wird ein Busverkehr eingerichtet. Die Gesamtbauzeit soll zwölf bis 18 Monate betragen.

Anschließend soll vieles besser werden: Dann werden Elektrozüge eingesetzt, die noch leiser sind und im Gegensatz zu den jetzigen Diesel-Antrieben frei von Abgasen sein. Und sie beschleunigen deutlich besser.

Mitte des Jahres hatte das Neusser Ingenieurbüro IGS eine Verkehrssituationsanalyse vorgestellt, die von der Verwaltung in Auftrag gegeben wurde. Aktuell wird unter anderem geprüft, ob Verkehre Richtung Schiefbahn nicht wie bisher zum problematischen Knotenpunkt Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße geführt werden können, sondern zum Kreisverkehr an der Apotheke und dem Bettenhaus rund 350 Meter über die Ludwig-Erhart-Straße. Eine noch zu schaffende Zuwegung würde dann hinter dem Park-&-Ride-Platz und den Flüchtlingshäusern, ein Stück hinter dem Kunstwerk „Brücken über den Nordkanal“, auf die Neersener Straße führen. Von dort wäre dann aber, weil der Landesbetrieb Straßen es so will, nur das Abbiegen nach rechts, also Richtung Kaarster See und Schiefbahn, erlaubt.

Gut an kam der Vorschlag im Verkehrsausschuss im Juni, dass Fahrzeuge beispielsweise vom Edekacenter kommend geradeaus fahren über die Ludwig-Erhart-Straße ohne von einer geschlossenen Schranke ausgebremst zu werden – denn die Verwaltung weiß, dass ein Fünftel aller Fahrzeuge an dem Verkehrsknotenpunkt rechts abbiegen möchte. Mit der angekündigten Maßnahme der Regiobahn ist der erste Schritt gemacht.

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