Joseph wird vom Vater bevorzugt behandelt, was den Zorn der Brüder hervorruft. Sie täuschen seinen Tod vor, Joseph wird nach Ägypten verkauft und schafft es durch seine Kunst der Traumdeutung vom Pharao zum Oberaufseher über die Kornkammern bestellt zu werden. Als sich seine von Hungersnot betroffenen Brüdern an ihn wenden, versöhnt er sich nach harten Prüfungen mit ihnen. Die Geschichte wird augenzwinkernd erzählt – so sieht der Pharao Elvis Presley verblüffend ähnlich und wurde von Claas Hachmann perfekt mit entsprechendem Gesang und Hüftschwung in Szene gesetzt.

Alle Darsteller brachten die Geschichte sowohl musikalisch wie schauspielerisch begeisternd herüber – manchmal etwas zu stimmgewaltig, auch das Orchester war in der Begleitung mitunter zu laut. Der Kinderchor unter der Betreuung von Tamara Jäger meisterte seine Auftritte bravourös, wie „alte Hasen“ hockten die Kinder auf der Bühne und sangen in Dreiergruppen ihre Lieder. Alle Darsteller beherrschten sicher Töne und Texte. Einziges Manko: nicht alle Passagen waren zu verstehen, was besonders bei der Erzählerin Antonia Hoffmann auffiel, so dass die Zuhörer das Programm zu Hilfe nehmen mussten.

Überragend im Wortsinn Felix Pelzer in der Titelrolle: Der großgewachsene junge Mann trug seinen Part strahlend und sehr verständlich vor. Absoluter Blickfang war sein bunter Mantel, von seiner Mutter Simone Pelzer in mühevoller Kleinarbeit zusammengesetzt. Auch die übrigen Kostüme überzeugten durch Fantasie und liebevolle Details. Das Publikum applaudierte frenetisch und wurde mit einer Zugabe belohnt, bei der sich noch einmal alle Beteiligten auf der Bühne versammelten.