Albert-Einstein-Forum Cats-Musical begeistert das Kaarster Publikum

Kaarst · Rund 70 Beteiligte von Junge Sinfonie Kaarst und der Musikschule Mark Koll führten „Cats“ vor einem begeistertem Publikum auf. Das Bühnenbild: ein Kaarster Schrottplatz.

Vor ausverkauftem Haus begeistern die  Künstler der Musikschule Koll das Publikum mit einer tollen Musical-Show.

Foto: Wolfgang Walter

Mit dem Song „Erinnerung“ bietet das Musical „Cats“ einen richtigen Ohrwurm. Und damit konnte das Publikum beseelt nach Hause gehen. Am Wochenende präsentierten die Junge Sinfonie Kaarst und die Musikschule Kaarst Mark Koll mit rund 70 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne das Erfolgsmusical „Cats“ mit der wunderbaren Musik von Andrew Lloyd Webber im ausverkauften Albert-Einstein-Forum. Nach dem furiosen Erfolg der Inszenierung im November zeigte sich das Ensemble, bis auf zwei Rollen in derselben Besetzung, erneut in Höchstform. Das Konzept (musikalische Leitung Mark Koll, Regie Carola Thiele, Orchesterleiter Christian Dominik Dellacher) ist erneut aufgegangen. Das Musical ist für ein Laien-Ensemble eine große Herausforderung. Aber das Bühnengeschehen im Forum fesselte von der ersten Minute an.

Webber hat poetische Texte von T. S. Eliot zu einem märchenhaften Geschehen verdichtet. Einmal im Jahr trifft sich auf einer Londoner Müllkippe eine Katzenschar bei Vollmond, um den Jellicle-Ball zu feiern. Jellicle ist eine Verballhornung von „dear little cats“, ein Wort, das Eliots kleine Nichte geprägt haben. Inhaltlich ist der Ball der Katzen auf der Müllkippe eine Art Fegefeuer, aus dem eine ausgewählte Katze für ein neues Leben in den „sphärischen Raum“, den Katzenhimmel, reisen darf. Die Musikschule Kaarst verlegte das Geschehen auf einen Kaarster Schrottplatz, „auf dem es auch schon mal brennt“, wie Mark Koll erklärt. Schon das Bühnenbild samt pyrotechnischer Effekte ist hervorzuheben, nicht zu vergessen die wunderbaren Kostüme sowie das effektvolle Makeup.

Alle Beteiligten zwischen 22 und 70 waren stimmlich ihren Rollen absolut gewachsen. Dennoch gab es nicht „die eine grandiose Stimme“. Das war, erklärt Mark Koll, durchaus so gewollt. So wie Katzen individuelle Wesen sind, sollten auch die Rollen unterschiedlich klingen. Hervorzuheben sind Sandra Nahas als Grisabella oder Angie Ochs als Gumble Cat, bei den Männern Felix Pelzer als Alt-Deuteronimus oder Christoph Pasztor als Macavity. Am Ende gab es Standing Ovations. Für die Aufführung waren viele Proben angesetzt, zuletzt zweimal in der Woche. Auch Corona war kein Hindernis. Er verkabelte alle Räume seiner Musikschule, sodass die Sänger gemeinsam proben konnten, ohne sich direkt zu begegnen.

Auch im Publikum sah man viele auf dem Kopf blinkende, leuchtende Katzenohren. Dieser Cats-Haarreif konnte für fünf Euro erworben werden. Der seit zehn Jahren in Kaarst lebende Syrer Basel erklärte, dass mit den Spendengeldern den Menschen im syrischen Erdbebengebiet geholfen werden soll.