Mundart-Theater „Nüsser Schnute“ setzt in Kaarst aus

Kaarst · Weil das Ensemble Auflagen nicht erfüllen kann, ist es nicht auf einer Kaarster Bühne zu sehen.

 Ein Ausschnitt aus dem Stück „Himmel un Ääd“. In diesem Jahr müssen die Kaarster auf das Mundart-Theater verzichten.

Ein Ausschnitt aus dem Stück „Himmel un Ääd“. In diesem Jahr müssen die Kaarster auf das Mundart-Theater verzichten.

Foto: Nüsser Schnute

Seit 1989 macht die „Nüsser Schnute“ jedes Jahr Station in Kaarst. Doch in diesem Jahr müssen die Fans auf das Mundart-Theater verzichten. Weil das Albert-Einstein-Forum kernsaniert wird und das Ensemble die Auflagen der Ausweichspielstätte in der Aula des Georg-Bpchner-Gymnasiums nicht erfüllt, pausiert die „Nüsser Schnute“ mindestens für ein Jahr. Die Enttäuschung ist bei allen Parteien groß – sowohl Schauspieler, Stadt als auch Zuschauer bedauern die Entscheidung.

Laut Dieter Güsgen, Kulturbereichsleiter bei der Stadt, seien die Voraussetzungen im GBG andere als im Einstein-Forum. Dort spielte die „Nüsser Schnute“ an zwei Wochenenden hintereinander und konnte die Requisiten in dieser Zeit stehen lassen. „Das ist im GBG leider nicht möglich, da die Aula in der Woche von der Schule benötigt wird“, sagt Güsgen. Die Licht- und Tonanlage hätte von einer Technikfirma, die auch das Kabarett betreut, bedient werden müssen. „Da fallen nicht unerhebliche Kosten an“, so Güsgen. Er findet es „schade“, dass die Aufführungen in diesem Jahr in Kaarst abgesagt wurden. „Das Mundart-Theater gehört seit Jahren zum festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders. Im nächsten Jahr ist das Ensemble hoffentlich wieder im Einstein-Forum zu sehen“, sagt er.

Darauf hofft auch Inge Berger. Die erste Vorsitzende des Mundart-Theaters „Nüsser Schnute“ beklagt vor allem den Fakt, dass sie zu spät über die Auflagen informiert worden seien. „Hätten wir früher Bescheid gewusst, hätten wir sicher noch etwas machen können. Aber so war es leider zu spät“, sagt sie. Gemeinsam mit ihrem Techniker sei sie kurz vor den Sommerferien zum GBG gefahren und habe sich die Räumlichkeiten angeguckt. Auf die Bühne durfte sie allerdings nicht, weil dort gerade eine Probe stattfand. Im Gespräch mit dem Hausmeister erfuhr sie dann, dass die Stadt die technischen Anlagen für eine bestimmte Zeit geliehen habe und ein Dritter kommen müsse, um die Beleuchtung zu steuern. Zudem hätte Berger alle Türen selbst abschließen müssen nach den Auftritten, weil die Hausmeister nur bis Freitag da sind. „Das war mir zu gefährlich, wenn da jemand einbricht sind wir am Ende noch schuld“, sagt Berger. Das Hauptproblem aber war die Bühne. Für ihre Stücke schraubt die „Nüsser Schnute“ Bühnenwände in den Boden. Das geht auf dem neu verlegten Boden im GBG nicht. Berger kann das nicht nachvollziehen. „Ich kenne kein Theater, an dem das nicht geht“, sagt sie.

Dann wurde die Entscheidung gefällt, ein Jahr in Kaarst auszusetzen. „Das Kaarster Publikum ist ein Stück Heimat, es kommen immer viele Freunde und Bekannte. Es hat einen gewissen Volksfestcharakter“, so Berger, die inständig hofft, nächstes Jahr wieder in Kaarst auftreten zu können.

Info Vorverkauf Aufführung in Weckhoven beginnt am Montag, 23. September. Kosten 14 Euro, Bestellung unter 02131 797 166 oder 02131 408 062. Weitere Infos unter www.nuesserschnute.de.

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