Rathaus-Arkaden in Kaarst Modegeschäft kommt ohne „Black Friday“ aus

Kaarst · In den Rathaus-Arkaden sind die Inhaber der Geschäfte geteilter Meinung, was den „Black Friday“ angeht. Aber der Online-Handel setzt die stationären Händler unter Druck.

 In den Rathaus-Arkaden gab es am „Black Friday“ Angebote.

In den Rathaus-Arkaden gab es am „Black Friday“ Angebote.

Foto: Stephan Seeger

Volker Hamburg hat eine klare Meinung, wenn es um den Shopping-Tag des Jahres geht. „Wir machen beim Black Friday nicht mit“, sagt der Inhaber zweier Modegeschäfte in den Kaarster Rathaus-Arkaden. Dieser Tag sei durch die Online-Händler künstlich aufgebauscht worden. „Wir weigern uns, bei diesen Rabattschlachten mitzumachen“, sagt Hamburg. Deshalb gab es bei ihm am Freitag auch keine Angebote. Dennoch müssen seine Kunden nicht auf Angebote verzichten. „Wir bieten unsere ganz normalen Rabatte natürlich weiterhin an. Damit sind wir in den letzten Jahren gut gefahren“, sagt Hamburg.

Anders sieht es bei Gabi Brenner und Claudia Krüger aus. Brenner, Inhaberin von vier Modegeschäften (sOliver, Cecile, Street One und Gerry Weber) hat bereits schon die gesamte letzte Woche Angebote in ihren Läden. Noch bis Montag gibt es für Kunden 20 Prozent Rabatt auf Neuware ab einem Einkaufswert von 49 Euro. „Der Black Friday ist bei den Kunden im Kopf verankert“, sagt sie. Das Label „Black Friday“ darf sie aber nicht benutzen, denn der Begriff ist geschützt. „Dennoch ist es eine feste Sache im Kalender“, sagt sie. Claudia Krüger (Stilecht und Frauenzauber) sieht keinen Sinn darin, über Wochen Rabatte anzubieten. „Aber das Online-Geschäft macht uns Druck, wir haben fast keine andere Chance“, sagt sie. Auch in ihren Läden gibt es noch am Samstag einen Rabatt von 30 Prozent auf das gesamte Sortiment. Der „Black Friday“ heißt bei ihr „Special Friday“. „Weil der Name geschützt ist, muss man kreativ sein“, sagt Krüger.

Michael Schreinermacher, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst-Mitte (ISG), erklärt, dass der Hype um den letzten Freitag im November immer größer wird. Mittlerweile bieten die großen Ketten und Elektrohändler schon eine „Black Week“ mit den unterschiedlichsten Angeboten, die sich täglich ändern, an. „Die Einzelhändler in Kaarst ziehen mit, weil sie sonst keine Chance haben. Ich weiß nicht, ob das für die Läden in unserer Stadt so gut ist“, sagt er. Einzig für die Parfümerie Becker in den Arkaden würde sich der „Black Friday“ lohnen. Alle anderen Läden in den Arkaden kämpfen sowieso schon ums Überleben. Wegen des Auszugs des Rewe-Supermarktes kommt weniger Laufkundschaft, sagt Hamburg. Das ändert sich vielleicht, wenn am 8. Dezember ein Netto in die Arkaden einzieht.

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