Kooperation in Kaarst Mit „Bohemian Rapsody“ Vorurteile bekämpfen

Kaarst · In der täglichen Arbeit der städtischen Beratungsstelle mit Asylbewerbern werden die teilweise tief verankerten Vorurteile gegen Homosexualität immer wieder deutlich. Diese Vorurteile zeugen von einem Weltbild, das eine erfolgreichen und nachhaltige Integration insbesondere der Kinder und Jugendlichen verhindert.

Deshalb kooperiert die Psychosoziale Beratungsstelle der Stadt mit dem Ökumenischen Arbeitskreis Asyl, um in einem Projekt die Themen Religion, Homosexualität und Integration aufzuarbeiten.

Unterstützt wird das Projekt auch vom Kino Kaarst und den Rotariern Kaarst-Korschenbroich, die am 25. Februar eine Vorführung des Films „Bohemian Rapsody“ im Albert-Einstein-Forum ermöglichen. „Wir wollen die Vorurteile abbauen“, sagt Susanne Enkel von der städtischen Beratungsstelle. Zielgruppe der ersten Projekteinheit sind die Kinder und Jugendliche des Jugendzentrums „Die Insel“. Der Film „Bohemian Rapsody“ zeigt das Leben des homosexuellen Queen-Sängers Freddy Mercury.

Der musikbegeisterte Design-Student Farrokh Bulsara, von allen Freddy genannt, steigt 1970 als Sänger in die Band Smile ein. Das Publikum ist begeistert von Bulsaras Gesang und seinem extravaganten Auftritt. Mary Austin, Fan der ersten Stunde, beginnt eine Beziehung mit Bulsara, der sich jetzt Mercury nennt. Die Band heißt nun Queen und nimmt erste Lieder in einem Studio auf. Der erfahrene Musikmanager John Reid nimmt Queen unter Vertrag. Mercury, der sich vor der Tour mit Austin verlobt hatte, fühlt sich jetzt zu Männern hingezogen.

„Mit dem Film haben wir einen leichten Zugang zu einem sicherlich schweren Thema gewählt“, sagt Enkel: „Die Kinder und Jugendlichen kommen häufig aus Familien, die auf Grund einer religiös geprägten Erziehung und dem Festhalten an überholten Rollenbildern die Vorurteile über Generationen weitergeben. Entsprechend tief sind diese verankert.“

(NGZ)
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