Kabarett in Kaarst Mirja Regensburg erklärt dem Publikum, was Mann und Frau ausmacht

Kaarst · Mit Gesang und Improvisation hatte Mirja Regensburg das Publikum im Albert-Einstein-Forum schnell auf ihrer Seite. Und sie hatte einiges zu geschlechtsspezifischen Merkmalen zu erzählen.

Mirja Regensburg war bereits im Rahmen einer Mixed-Show in Kaarst aufgetreten und hatte dabei offenbar einen guten Eindruck hinterlassen: Neben Wilfried Schmickler sorgte sie am Wochenende für ein ausverkauftes Albert-Einstein-Forum. Die 47-Jährige, die zwei Jahre lang dem Springmaus-Ensemble angehört hatte – alleine das ist ja schon ein Qualitätsversprechen –, studierte Musical in Hamburg, hatte viele (Haupt)-Rollen übernommen. Die Pfunde, mit denen die Frohnatur und Wahl-Kölnerin wuchern kann: Gesang und Improvisation. Und sie hatte das Glück der Tüchtigen: Sie spielte vor Fans, die sich auf ihr Programm „Im nächsten Leben werd‘ ich Mann“ einließen und so zur tollen Stimmung betrugen.

Mirja Regensburg stellte im Albert-Einstein-Forum ihr Programm „Im nächsten Leben werd‘ ich Mann“ vor.

Mirja Regensburg stellte im Albert-Einstein-Forum ihr Programm „Im nächsten Leben werd‘ ich Mann“ vor.

Foto: Veranstalter

Frauen sollen rund 9000 Wörter am Tag sprechen, Männer dagegen nur 2000. Mirja Regenburg liegt da ganz sicher im fünfstelligen Bereich. Sie liebt es, im Rekordtempo zu sprechen und die Stimme dabei in Frequenzen abgleiten zu lassen, die wahrscheinlich auch von Fledermäusen wahrgenommen werden können. Ihr Thema sind Mann und Frau mit den jeweiligen geschlechtsspezifischen Besonderheiten. Es machte ihr sichtlich Spaß, mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. „Bringen Sie Ihr Kind auch mit dem Lastenrad in die Disco?“, wollte sie wissen. Die Nordhessin gab an, sich nach 16 Jahren in Köln „eingerheinländert“ zu fühlen. Der 47-Jährigen gelang es, ihr Publikum fast pausenlos zum Lachen zu bringen. Sie empfahl ihr Buch „Im nächsten Leben werd‘ ich Frau“.

Regensburg erzählt auch viel über ihre Eltern. Und sie prägte eine neue Sprechweise, das Vorwürfische. Ob sie viel Sport treibe? Die Antwort hätte schlicht und einfach „nein“ sein können, aber das wäre nicht lustig gewesen. Stattdessen erklärte Mirja Regensburg folgendes: „Ich mach‘ selten Sport, weil ich will, dass das etwas Besonderes sein soll. „Das macht großen Spaß mit euch“, verriet die Frau auf der Bühne. Das beruhte zweifellos auf Gegenseitigkeit. Sie genoss es, das Kopfkino der Menschen in Gang zu setzen: „Kann es sein, dass ihr euch heute alles, was ich sage bildlich vorstellt?“ Köstlich: Der ekstatische Schrei war nicht das Ergebnis der Liebeskünste ihres Freundes. Auslöser war die ekelige Spinne an der Decke. Ihr Lieblingspaar im Publikum waren Peter und Petra aus Büttgen, die sich vor über 40 Jahren auf der Höheren Handelsschule kennengelernt hatten. Sie brachte Details aus ihrem Leben in Erfahrung, um dann daraus eine Hymne zu komponieren und vorzutragen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass Mirja Regensburg keine x-beliebige Ulknudel ist. Keine Frage. Der Kauf der Eintrittskarte war eine gute Investition gewesen.

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