Musiker aus Kaarst Carolus-Ehrenbecher geht an Mark Koll
Kaarst · Auf den Tönishöfen in Kaarst wurde der 36. Carolus-Ehrenbecher an Mark Koll verliehen. So drehte sich an diesem Abend auch viel um Musik.
Es war ein schöner, reizvoller Sommerabend am Freitag auf den Tönishöfen. Da kamen Menschen zusammen, die sich lange nicht gesehen hatten oder die sich sonst eher nicht begegnet wären. Im Mittelpunkt stand Mark Koll. Er bekam den 36. Carolus-Ehrenbecher verliehen – genau die richtige Entscheidung vor dem Hintergrund, dass die Carolus-Gesellschaft ihr Image ein wenig auffrischen möchte. „Wir sind nicht so vermessen zu glauben, dass alle Besucher hier wegen Carolus gekommen sind“, sagte der Vorsitzende Lars Christoph in seiner Begrüßungsrede. Er begrüßte den früheren Carolus-Vorsitzenden Hans-Peter Grabowski sowie etliche Männer, die in den vergangenen Jahren den Carolus-Ehrenbecher verliehen bekommen hatten wie Dieter Tischer, Stefan Hügen, Franz-Josef Kallen, Theo Thissen und Thomas Röttcher.
Die Alt-Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Ulrike Nienhaus waren ebenso da wie Bürgermeisterin Ursula Baum und weitere Vertreter der Politik. Aber Mark Koll hatte natürlich auch Gäste eingeladen wie den ebenso wie er selbst sehr umtriebigen Kantor Wolfgang Weber oder den Musiker und Musiktherapeuten Frank Henn. Die Musik spielte eine Hauptrolle, und zu den beeindruckendsten Auftritten gehörte der von Silke Hitzkes. Necati Özen, ebenfalls aus dem Umfeld des Café EinBlick, zeichnete Besucher.
Mark Koll liebt es bunt, und Menschen mit Handicap zu unterstützen, ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Der Schatzmeister der Carolus-Gesellschaft, Matthias Molzberger, hielt die Laudatio. Sie war interessant und informativ. So erfuhren die Besucher, dass der 62-jährige Koll während seiner Zeit als Wehrpflichtiger im Stabsmusikcorps der Bundeswehr als Klarinettist unter anderem vor Papst Johannes Paul II., dem König von Togo oder vor Willy Brandt aufgetreten war. Viele dürften zum ersten Mal gehört haben, dass Koll eigentlich Mathematik und Physik studieren wollte. Musical-Ensembles, diverse Chöre, Band-Projekte, Musiktherapie, Gruppenunterricht, Einzelunterricht, Auftritte bei Kaarst Total, auf Weihnachtsmärkten, städtischen Veranstaltungen und einiges mehr: Die Liste des ehrenamtlichen Engagements ist lang und Mark Koll ist bescheiden: „Ich nehme die Auszeichnung auch stellvertretend für alle Künstler, Dozenten, Helfer und Vereine entgegen, die hinter den Projekten stehen“, erklärte der 62-Jährige. Und er ermunterte den Traditionsverein, den Ehrenbecher auch mal einer Frau zu verleihen. Übrigens: Frauen dürfen auch Vereinsmitglieder werden. Helmi Groß war die erste, am Freitag war ein weiterer Aufnahmeantrag von einer Frau ausgefüllt worden.