Kaarster Künstlerin verkauft Bilder Die Kunst als Lebenselixier

Driesch · Vor vier Jahren hat Maria Rath mit dem Malen angefangen, mittlerweile verkauft sie ihre Bilder im Internet. Ihre großformatigen Werke mit den bunten Farben und ungeordneten Formen strahlen eine immense Wuche aus.

 Künstlerin Maria Rath vor einer Reihe ihrer Bilder.

Künstlerin Maria Rath vor einer Reihe ihrer Bilder.

Foto: Andreas Woitschützke

Wenn sie malt, vergisst sie die Zeit: „Ich fange einfach an und weiß nicht, wie es endet“, erklärt Maria Rath. Denn das Malen ist ihr noch relativ neues Lebenselixier, das die 57-jährige vor vier Jahren für sich entdeckte. Dabei hatte sie vorher nie etwas mit Kunst oder Malen in irgendeiner Form zu tun. Dass Maria Rath inzwischen auch Bilder verkauft, hätte sie sich nie träumen lassen. Dabei strahlen ihre oft großformatigen Werke mit den bunten Farben und scheinbar ungeordneten Formen eine solche Wucht aus, dass sich der Betrachter unwillkürlich fragt, wieso dieses Talent so lange unentdeckt schlummern konnte. Geboren in Griechenland kam sie im Alter von fünf Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie durchlief eine Ausbildung zur Schneiderin, zog vor 35 Jahren nach Kaarst, heiratete und wurde Mutter eines Sohnes. Die Familie machte sich vor 32 Jahren selbstständig und gründete die Textilfirma Deratex.

Die Arbeit und die Erziehung ihres Sohnes wurden irgendwann zu viel, sie konnte nicht mehr entspannen. „Ich bin ein Powerpaket und habe damals keine Ruhe gefunden“, erinnert sich Maria Rath. Autogenes Trainung und QiGong (chinesische Atem-, Bewegungs- und Meditationsübungen) brachten keinen Erfolg. Doch dann besuchte sie die Ausstellung eines befreundeten Künstlers: die Initialzündung, um selbst das Malen auszuprobieren. Maria Rath kaufte sich ein einfache Leinwand sowie ein Set aus Farben und Pinseln. Und dann malte sie zum ersten Mal in ihrem Leben und machte eine völlig neue Erfahrung: Sie dachte an nichts mehr, vergaß alles um sich herum, vor allem den beruflichen Stress: „So etwas habe ich noch nie erlebt“, erinnert sie sich. Fortan gab es kein Halten mehr. Die Tagesverfassung inspiriert sie bei der Motivwahl, aber das fertige Werk ist immer ergebnisoffen, da sie viel Unbewusstes verarbeitet: „Jedes Bild ist ein Unikat“, erklärt sie. Rath malt mit Acryl, Bleistift, mit den Fingern, sie sprüht die Farbe oder spritzt sie auf die Leinwand – je nachdem, wie es ihr gerade gefällt. Großformatige Bilder liebt sie am meisten. Sie wagte den Schritt an die Öffentlichkeit und erstellte eine Seite im Internet. Zu ihrer Überraschung zeigten viele Menschen großes Interesse an ihrer Kunst und kauften die Bilder. Maria Rath ist froh darüber, dass sie viele Menschen mit ihrer Kunst begeistern kann.

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