Sammelaktion in Kaarst „Lumpenpack“ setzt 2022 wegen Corona erneut aus

Kaarst · Das „Kaarster Lumpenpack“, das seit über 60 Jahren Altkleider, Schrott, Metall, Lederwaren, Geschirr, Papier und vieles andere mehr zugunsten von Missionsprojekten in Papua-Neuguinea sammelt, wird auch 2022 nicht aktiv sein.

Weder im Frühjahr noch im Herbst werden wegen der Corona-Pandemie die beliebten Sammelaktionen durchgeführt. Deshalb sind auch keine Termine im aktuellen Abfallkalender der Stadt Kaarst verzeichnet. Die letzte reguläre Sammlung fand im September 2019 statt. Interessierten Kaarstern konnte trotzdem geholfen werden, wie Mit-Organisator Konrad Wilms erklärt: „Alle Telefonate und Nachfragen, die wir erhalten, werden abgearbeitet und vermittelt. Jedem wird geholfen. In den letzten 28 Monaten waren es höchstens acht Anrufe“, sagt er.

 Konrad Wilms (r.) und seine Mitstreiter werden auch im Jahr 2022 keine Sammlung durchführen.

Konrad Wilms (r.) und seine Mitstreiter werden auch im Jahr 2022 keine Sammlung durchführen.

Foto: Lumpenpack

Wie es nun 2023 weitergeht, ist laut Wilms noch offen. Überlegt wird eine Neukonzeption, sie hängt aber von weiteren Überlegungen ab: „Wegen Corona ist eben alles noch etwas ungewiss“, so Konrad Wilms. Die Sammelaktionen waren für viele Kaarster gern genutzte Gelegenheiten, sich von alten „Schätzchen“ zu trennen und gleichzeitig Gutes zu tun.

Ins Leben gerufen wurden sie 1958 vom früheren Kaarster Volksschullehrer Peter Hermes, der Kontakt zu einem Studienfreund in Südamerika hatte. Bis zu 60 Helfer diverser Generationen unterstützen die Sammlungen, die sich schon bald auf das gesamte Kaarster Stadtgebiet ausdehnten. Meistens wurden 20 große Fahrzeuge benötigt, die kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die Ehrenamtler fuhren systematisch alle Grundstücke ab und luden die Altwaren auf. Zentrale Sammelstelle war immer der Kaarster Kirmesplatz an der Xantener Straße.

Zunächst zeichnete die Landjugend für die korrekte Durchführung verantwortlich, später wurde die Gruppe offiziell in das „Lumpenpack von Sankt Martinus Kaarst“ umbenannt. Die „Berge“ gesammelten Materials beeindruckten jedes Mal aufs Neue.

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