Pedelec-Parcours in Kaarst Training für ein sicheres Fahrgefühl
Kaarst · Auf dem Gelände der Kaarster Feuerwehr fand jetzt ein Sicherheitskursus für Pedelec-Fahrer statt. Vor allem beim Schulterblick offenbarten sich Schwächen.
Die sechs Übungssequenzen haben es in sich: Parallelfahren mit zwei Fahrern, Slalom, eine sich verengende Fahrspur, eine „liegende Acht“ möglichst eng umrunden, Schulterblick üben – der Parcours auf dem Gelände der Kaarster Feuerwehr treibt nicht nur wegen der hohen Temperaturen den Teilnehmern den Schweiß auf die Stirn. 15 Senioren haben sich zum Verkehrssicherheitstraining mit ihren Pedelecs angemeldet, das die Polizei in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich anbietet. Pedelecs fahren bis zu 25 Kilometer pro Stunde und dienen dem unterstützenden Fahren und können auch wie ein ‚normales‘ Rad genutzt werden. E-Bikes dagegen erreichen bis zu 45 Stundenkilometer und verlangen Helm- und Versicherungspflicht.
„Wir haben sehr hohe Unfallzahlen in Bezug auf Pedelecs und Senioren zu verzeichnen, die durchschnittlich 72 Jahre alt sind“, sagt Gereon Hogenkamp, Leiter der Verkehrsprävention des Rhein-Kreises. Er freut sich, dass die Feuerwehr den großen Platz zur Verfügung stellt. Hauptkommissarin Kerstin Ende leitet mit ihrem Kollegen Mike Schween das Training, zu dem auch ein ausführlicher theoretischer Unterricht zwei Tage zuvor gehört.
Nachdem alle Fahrräder auf ihre Sicherheit geprüft sind und die Helme ordnungsgemäß sitzen, durchläuft jeder den Parcours mehr oder weniger gut. Kerstin Ende erklärt, dass er die Fahrer ein bisschen an ihre Grenzen führe – wenn etwas nicht klappe, sei es nicht schlimm, denn zum Üben in diesem „Schonraum“ sei man ja da. Und so gelingt das Hindurchfahren unter eine niedrig gehaltenen Kette zwar problemlos, den Schulterblick dagegen schafft fast keiner. Eine Dame gesteht, dass sie sehr aufgeregt sei – Mike Schween beruhigt sie.
Umrunden von Pylonen und Überfahren von Wippen bereiten den meisten keine Schwierigkeiten. Auch das Aufnehmen und Ablegen von Tennisbällen klappt nach den ersten Anläufen immer besser. Erich Köhler (81) fährt schon seit drei Jahren mit dem Pedelec und will seine Technik gerne auffrischen. Monika Hetzenecker (73) hat sich vor drei Monaten ein Pedelec gekauft, da sie bei ihren ausgedehnten Radtouren oft über zu wenig Kraft für den Rückweg verfügte – sie nimmt zum ersten Mal am Training teil, um den sicheren Umgang weiter üben. Eine Dame kommt mit einem geliehenen Pedelec und will erst nach dem Training über den Kauf eines eigenen entscheiden. Laut Gereon Hogenkamp sollten die Senioren keine Scheu haben, bei der örtlichen Polizeidienststelle unter 02131 3000 Kurse zum Verkehrssicherheitstraning zu erfragen oder sich bei Händlern direkt anzumelden.