Interview mit Dieter Güsgen „Wollen unser altes Leben zurück“

Interview | Kaarst · Der Kaarster Kulturmanager blickt auf das schwierige vergangene Jahr zurück. Das zwischenzeitliche Auftrittsverbot hat die Stadt Geld gekostet.

 Das Sommerspezial hat rund 1000 Besucher angelockt.

Das Sommerspezial hat rund 1000 Besucher angelockt.

Foto: Stadt Kaarst

Herr Güsgen, wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus?

 Der Kaarster Kulturmanager Dieter Güsgen.

Der Kaarster Kulturmanager Dieter Güsgen.

Foto: Stadt Kaarst

Dieter Güsgen Besser als befürchtet, schlimmer als erhofft. Corona hat uns erneut viele Nerven, Veranstaltungen, Kunden und damit auch Geld gekostet. Ab November bis zum Mai 2021 hingen wir im Veranstaltungsstopp. Allein im AEF haben wir dadurch 65 Shows absagen müssen. Aber wir haben auch bewiesen, dass wir auch unter widrigen Umständen etwas auf die Beine stellen können.

Mit dem Sommerspezial im Tuppenhof…

Güsgen Genau. Wir haben in diesem Ambiente kurzfristig neun Shows umgesetzt und rund 1000 Gästen schöne Stunden bereitet. Das hat uns gut getan und auch über die Stadtgrenzen hinaus eine Signalwirkung gehabt.

Nach den Sommerferien ging es zurück ins Forum.

Güsgen Darauf mussten wir viel zu lange warten. Umso schöner war es, das renovierte Forum endlich zu bespielen. Wir haben ein Konzept umgesetzt, bei dem die Sicherheit der Gäste an erster Stelle steht. Wir belegen nur die Hälfte aller Sitzplätze und wir haben frühzeitig auf 2G gesetzt.

Wie war die Resonanz?

Güsgen Natürlich stellen wir eine gewisse Zurückhaltung bei den Buchungen fest, die Sorgen sind ja nicht von der Hand zu weisen. Aber wir haben bis zum Jahresende immerhin noch 35 Shows anbieten können. Schade ist, dass wir trotz aller Anstrengungen nicht alle geplanten Veranstaltungen durchziehen konnten. Die Absage der Silent Night kurz vor Weihnachten war bitter, auch die Erkrankung von Guido Cantz konnten wir nicht vorhersehen.

Welche Hoffnungen sind mit den ersten Shows 2022 verknüpft?

Güsgen Wir alle wollen unser altes Leben zurück. Für uns würde das bedeuten, dass wir statt 200 Zuschauern wieder knapp 1000 Gäste bei uns begrüßen könnten. Ich hoffe, dass wir ohne weitere Lockdowns durch das Jahr kommen. Kultur soll Freude machen. Und die ist uns allen in den zurückliegenden Monaten viel zu oft verloren gegangen.

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