Übertragung in Kaarst Kritik an Livestream aus dem Rat

Kaarst · Erstmals hat die Stadt Kaarst eine Ratssitzung im Livestream übertragen. Aber dabei lief längst nicht alles rund. Jetzt gibt es Kritik.

 Die Rathausgalerie wurde für die Ratssitzung hergerichtet (Screenshot aus dem Stream).

Die Rathausgalerie wurde für die Ratssitzung hergerichtet (Screenshot aus dem Stream).

Foto: Screenshot Youtube

Bürgermeisterin Ursula Baum begrüßte zu Beginn der Ratssitzung am Donnerstagabend in der Kaarster Rathaus-Galerie wie gewohnt die Ratsmitglieder und Bürger, die etwas dicht gedrängt auf den Zuschauerplätzen saßen.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wurde die Sitzung in der Galerie abgehalten, im Ratssaal wäre zu wenig Platz für alle gewesen. Und erstmals begrüßte Baum auch die Zuschauer zu Hause. Denn die Stadt übertrug die Sitzung zum ersten Mal im Livestream auf Youtube. Der Stadtrat hatte beschlossen, den Livestream zu testen – einmal in der „günstigen“ Variante und beim nächsten Mal in der „teuren“, sprich mit mehr Kameras. Denn das, was die rund 20 Zuschauer vor den Bildschirmen am Donnerstag sahen, war wenig – und sehr kurz. Denn nach nur eine halben Stunde war die Sitzung bereits wieder vorbei.

Am Tag danach wurde unserer Redaktion gemeldet, dass der Ton bei der Übertragung schlecht gewesen sei, einzelne Ratsmitglieder seien schlecht zu verstehen gewesen. Auch das Bild habe keine Atmosphäre vermittelt, heißt es.

Der Kaarster Regisseur und Autor Norbert Vander übte sogar harsche Kritik an der Verwaltung für diesen Livestream. Nicht nur sei er nach 28 Minuten einfach so abgebrochen, mehr noch: „Es ist ein absoluter Skandal, dass eine externe Firma für den Livestream beauftragt wird. Es gibt mehrere Unternehmen in Kaarst, die es besser können“, sagt Vander.

Stadtsprecher Peter Böttner erklärt den Abbruch des Streams damit, dass der öffentliche Teil zu Ende war. Die Tonprobleme räumte er ein. „Die Akustik war teilweise unverständlich, weil einige Ratsmitglieder ihre Mikrofone nicht eingeschaltet haben“, sagt er: Die Stadt befinde sich in einer Testphase und werde bis Jahresende weitere technische Lösungen ausprobieren.

Erst dann entscheidet der Stadtrat über eine Fortsetzung des Streamingangebots und gleichzeitig über das Budget, welches in die technische Umsetzung fließen soll. „Die Stadt wird dann – entsprechend der finanziellen Vorgaben – für die konkrete Umsetzung Angebot von qualifizierten Unternehmen einholen. Selbstverständlich auch aus Kaarst“, so Böttner weiter. Es gibt noch viele Dinge, die man ändern könnte wie beispielsweise das Einblenden der Namen der Ratsmitglieder. Dies wird in den nächsten Sitzungen getestet, dann wird entschieden, ob es überhaupt Sinn macht, das Angebot fortzusetzen.

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