Konverter in Kaarst und Osterath Konvertergegner kritisieren MIT-Mitglieder

Kaarst · Nach dem Bürgermeister-Gespräch der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Kaarst haben sich nun die Konvertergegner zu Wort gemeldet. Sie werfen der MIT Stimmungsmache vor.

 Ein Plakat der Bürgerinitiative „Kein Konverter in Kaarst und Neuss“, die sich nun gegen die Aussagen der MIT wehrt.

Ein Plakat der Bürgerinitiative „Kein Konverter in Kaarst und Neuss“, die sich nun gegen die Aussagen der MIT wehrt.

Foto: Kirschstein, Frank

Auch kurz vor dem Jahreswechsel sorgt der geplante Konverter für erhitzte Gemüter bei den Kaarstern. Die Bürgerinitiative „Kein Konverter für Kaarst und Neuss“ hat sich nun in einer E-Mail zu Wort gemeldet und attackiert die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Kaarst.

MIT-Mitglieder hatten im Bürgermeistergespräch mit Ulrike Nienhaus Anfang Dezember ein Umdenken im Hinblick auf den Konverter gefordert, weil die Stadt sowieso davon betroffen sei – ob er nun gebaut wird oder nicht. „Egal, wie wir es drehen und wenden: Der Konverter betrifft Kaarst“, sagte die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart damals. Der Stadtrat sollte seine Entscheidung aus dem Jahr 2014, auf dem Stadtgebiet keinen Konverter zu errichten, doch noch einmal überdenken.

Was die Konvertergegner nun kritisieren, sind die Aussagen des ehemaligen MIT-Vorsitzenden Hajo Drießen, der glaubt, dass sich die Meinung der Kaarster zum Konverter geändert habe. Das wollen die Konvertergegner so nicht hinnehmen. „Die Aussage der MIT, dass ein Umdenken der Bevölkerung hinsichtlich Akzeptanz stattfindet, ist schlichtweg falsch“, schreibt Edgar Nowack im Auftrag der Bürgerinitiative: „Es entsteht hier der Eindruck, dass schlicht Stimmungsmache in PR-Art fabriziert wird und eine Institution ihren Einfluss missbraucht.“

Desweiteren wirft die Initiative der MIT vor, sich nicht für die Belange einzusetzen, für die sie eigentlich steht: den Mittelstand vor Ort. „Lobbyismus darf hier keinen Platz haben“, heißt es in dem Schreiben weiter. Ein Umdenken müsse stattfinden – allerdings eines, das von den Aussagen der MIT abweicht. „Im Mittelpunkt der Planung müssen die fundamentalen Schutzgüter Mensch und Umwelt stehen. Die Errichtung des Konverters in unserem dicht besiedelten Gebiet bindet für viele Generationen nicht nur volkswirtschaftliche Werte für den falschen Zweck, sondern belastet auf Dauer die Menschen, die Kaarst oder Osterath als ihre Heimat gewählt haben“, so Nowack. Der MIT-Vorsitzende Markus Steins wollte die Vorwürfe der Bürgerinitiative nicht kommentieren.

Oskar – So bezeichnet die Initiative den von Amprion favorisierten Standort für den Konverter in Osterath – diene dazu, die gleichen Interessen zweier benachbarter Städte zusammenzuführen. Eine Gesamtbetrachtung der derzeit stattfindenden Immissionen auf Kaarster Gebiet – dazu zählen zunehmender Fluglärm, der Verkehr auf der A 52 und A 54, das Autobahnkreuz Kaarst und der Konverter – habe bislang nicht stattgefunden. „Wo bleibt hier die Attraktivität der Stadt Kaarst als Wohnort? Wo bleiben die wirtschaftlich interessanten Wohnimmobilien und Liegenschaften?“, fragt die Initiative – und erwartet im kommenden Jahr Antworten von Amprion. Das letzte Wort ist mit Sicherheit noch nicht gesprochen, das Thema wird die Städte Kaarst und Osterath gleichermaßen noch über einen langen Zeitraum begleiten – selbst wenn der Konverter irgendwann einmal steht, sei es auf der Dreiecksfläche oder in Osterath.

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