10.000 Euro Belohnung Koi-Karpfen in Kaarst mit Böller getötet

Update | Holzbüttgen · Unbekannte haben im Kleingärtnerverein Holzbüttgen randaliert und ein Tier brutal getötet. Der oder die Täter fütterten einen Koi-Karpfen mit einem Böller. Der Vereinsvorsitzende hat 10.000 Euro Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ausgesetzt.

Eine Gartenlaube ist komplett abgebrannt.

Foto: Franz Joachim Zimmermann

Auf der Anlage des Kleingärtnervereins Holzbüttgen sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach Zeugenangaben Pyrotechnik abgebrannt und Feuerwerksböller gezündet worden. Dabei wurde offenbar ein Koi-Karpfen mit einem Böller „gefüttert“, wodurch ihm der Kopf weggesprengt wurde. Zudem wurde eine Gartenlaube abgebrannt, in zwei weitere wurde versucht, einzubrechen. Das erklärt der Vereinsvorsitzende Franz Zimmermann im Gespräch mit unserer Redaktion. Er hat 10.000 Euro Belohnung für die Zeugen ausgesetzt, die mit ihrer Aussage zu einer Überführung und rechtswirksamen Verurteilung des bzw. der Täter führt.

Einem Koikarpfen wurde der Kopf weggesprengt.

Foto: Franz Joachim Zimmermann

Die Belohnung habe er extra so hoch angesetzt. „Wenn das viele Menschen lesen, wird der Täter vielleicht zu einem Geständnis getrieben“, so die Hoffnung des 59-Jährigen. Er wolle niemandem das Leben verbauen, doch glaubt er nicht daran, dass nachts um 2 Uhr Zwölfjährige unterwegs sind, Fische mit Böllern füttern und Gartenlauben abfackeln. Die Polizei bestätigt auf Nachfrage einen Einsatz in der Nacht zu Sonntag beim Kleingartenverein Holzbüttgen. „Die Ermittlungen laufen“, sagte ein Polizeisprecher.

„Da wurde eine Grenze überschritten, das geht einen Schritt zu weit“, erklärt ein aufgewühlter Zimmermann. Das Wegsprengen des Kopfes eines Koi-Karpfens, der angeblich so groß wie ein Dackel war, „hat noch einmal eine andere Qualität“, sagt er. Der oder die Täter mussten zuerst einmal durch ein Törchen gehen, um nah ans Wasser zu kommen. „Dann tatsächlich etwas ins Maul des Fisches zu tun, ist heftig“, sagt Zimmermann. Da der Fisch neben dem Teich lag, müssen die Täter das Ausmaß ihrer irrsinnigen Aktion definitiv gesehen haben. „Mir macht es große Sorge, dass sich hier so ein Irrer herumtreibt“, erklärt Zimmermann, der  „entsetzt und erschrocken“ sei.

Das Feuer sei zwischen 2 und 3 Uhr entdeckt worden, Zeugen von der Straße „Am Duffes Pohl“ haben Feuerwerkskörper gehört und Flammen gesehen. Sie alarmierten umgehend die Feuerwehr. Diese bestätigte den Einsatz in der Kleingartenanlage auf Anfrage unserer Redaktion. „Beim Eintreffen stand eine Hütte in Vollbrand. Wir haben das Feuer gelöscht und sind wieder gefahren“, sagt Feuerwehr-Chef Andreas Kalla. Der Einsatz sei recht schnell vorbei gewesen, da der Anspruch, eine Holzhütte zu löschen, nicht sehr groß sei. Nach rund zehn Minuten sei das Feuer gelöscht gewesen. Für Ulrike Silberbach von der Nabu-Ortsgruppe Kaarst ist es ebenfalls eine neue Art der Tierquälerei. „Ich habe so etwas noch nie erlebt. Wir verabscheuen so etwas, ganz klar. Das hat mit Jugendstreichen überhaupt gar nichts zu tun“, sagt die Tierschützerin.

Der Kleingartenverein Holzbüttgen hofft nun darauf, dass die Versicherung den Schaden der abgebrannten Laube zumindest teilweise übernimmt. „Wenn sie uns mal ein Gewächshaus besprühen oder Ähnliches, wäre das etwas anderes“, so Zimmermann.