Stadt Kaarst verfehlt offenbar Ziele Klimainitiative zieht negative Jahresbilanz

Kaarst · Die Klimainitiative „Kaarster for Future“ ist mit dem Umsetzen der gesteckten Klimamaßnahmen im abgelaufenen Jahr alles andere als zufrieden. 2021 sei erneut ein „verlorenes Jahr“ gewesen, bilanziert die Initiative.

 Die Klimainitiative „Kaarster for Future“ um Sprecher Werner Kindsmüller stellt der Stadt ein schlechtes Jahreszeugnis aus.

Die Klimainitiative „Kaarster for Future“ um Sprecher Werner Kindsmüller stellt der Stadt ein schlechtes Jahreszeugnis aus.

Foto: Stephan Seeger

In diesem Sommer hat der Kaarster Stadtrat den Beschluss gefasst, dass die Stadt bis 2045 klimaneutral sein soll. Bis 2030 sollen die Emissionen gegenüber 1990 um 65 Prozent reduziert werden. In einer Stellungnahme hat nun die Klimainitiative „Kaarster for Future“ Bilanz gezogen.

„Ziele allein reichen nicht. Die Bürgermeisterin und die Mehrheit im Stadtrat haben keinen Plan, wie sie die eigenen Klimaziele erreichen wollen. Seit der Verabschiedung der Klimaanalyse im Sommer 2019 ist nicht viel passiert, was die Klimabilanz der Stadt verbessern konnte“, heißt es darin.

Auch das zu Ende gehende Jahr sei ein verlorenes Jahr für den Klimaschutz. Es gebe bisher keinen Plan, wie der Autoverkehr, der mit 42 Prozent den höchsten Anteil am Emissionsgeschehen in Kaarst hat, reduziert werden soll. Das Projekt zur Beratung von Immobilienbesitzer zur Energetischen Sanierung trete auf der Stelle. Für die Sanierung der städtischen Immobilien, die sich in einem extrem schlechten energetischen Zustand befinden, gebe es bisher auch kein Konzept. „Flyer und PR-Aktionen ersetzen wirkliche Klimapolitik in Kaarst. Auch ein Klimaanpassungskonzept liegt immer noch nicht vor“, schreibt die Klimainitiative weiter.

Bisher werde die Verantwortung auf die Bürger abgeschoben. Die Klimainitiative hat zudem den vom Rat beschlossenen Haushalt für das nächste Jahr analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass auch 2022 keine Akzente zu erwarten sind, um die Klimaziele zu erreichen. „Die Bürgermeisterin und die Mehrheit im Rat müssen endlich den verbalen Bekenntnissen zum Klimaschutz Taten folgen lassen. Wir werden diese Untätigkeit nicht durchgehen lassen“, kündigt Sprecher Werner Kindsmüller an.

(NGZ)
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