Kantoren in Kaarst Kirchenmusiker leiden unter Corona

Kaarst · Der Gemeindegesang darf nach Bestimmungen des Erzbistums Köln und der evangelischen Landeskirche ein bestimmtes Zeitlimit nicht überschreiten. Doch die drei Kaarster Kantoren sind vorsichtig optimistisch.

 Die drei Kaarster Kantoren Annika Monz, Wolfgang Weber (evangelisch) und Dieter Böttcher (v.l.) vermissen die Musik in den Gottesdiensten und die geselligen Chorproben.   NGZ-Foto: Salzburg

Die drei Kaarster Kantoren Annika Monz, Wolfgang Weber (evangelisch) und Dieter Böttcher (v.l.) vermissen die Musik in den Gottesdiensten und die geselligen Chorproben. NGZ-Foto: Salzburg

Foto: Georg Salzburg (salz)

Keine Chorproben, keine Auftritte, keine großen ökumenischen Chorprojekte, nur minimale musikalische Gestaltung der Gottesdienste möglich – die Corona-Pandemie hat auch die katholische und evangelische Kirchenmusik in eine Art Lockdown gestürzt. Darunter leiden vor allem die Chöre, deren Hauptaufgabe, die liturgische Gestaltung der Gottesdienste, derzeit komplett wegfällt. „Bei den Katholiken ruht alles“, klagt Seelsorgebereichsmusiker Dieter Böttcher. Seine Kollegin Annika Monz ergänzt, dass Videomitschnitte und -angebote wie das ihres Kinderchores sich schnell abnutzten, weil das Zwischenmenschliche fehlte. Die oft überalteten Kirchenchöre haben generell Bedenken , sich auch „nur“ im geselligen Rahmen zu treffen. Gleichwohl ist in der Corona-Krise der starke soziale Aspekt der Chöre mehr in den Vordergrund getreten: Die Mitglieder halten telefonisch Kontakt und kümmern sich umeinander. Die Vorgabe des Erzbistums Köln und der evangelischen Landeskirche sind auch bei den wieder erlaubten Präsenzgottesdiensten streng – der Gemeindegesang darf ein bestimmtes Zeitlimit nicht überschreiten, so dass die Lieddauer vorher gestoppt werden muss.