Neusser Straße in Kaarst Inhaber klagen über Fahrradstreifen

Kaarst · Der Fahrradstreifen auf der Neusser Straße geht Ladenbesitzern gegen den Strich. Sie beklagen Umsatzrückgänge, da Autofahrer nicht mehr kurz anhalten dürfen. Jetzt werden Unterschriften gesammelt.

 Tekin Seyfettin (Akin-Döner) und Kiosk-Inhaber Apostolos Elefteriadis sind sauer über den neuen Fahrradstreifen.

Tekin Seyfettin (Akin-Döner) und Kiosk-Inhaber Apostolos Elefteriadis sind sauer über den neuen Fahrradstreifen.

Foto: Stephan Seeger

In den vergangenen Wochen wurde auf der Neusser Straße beidseitig ein neuer Fahrradstreifen angelegt. Doch viele Unternehmer klagen nun darüber, dass ihre Kunden nicht mehr vor ihren Läden halten dürfen und verzeichnen bereits nach kurzer Zeit einen Umsatzrückgang. Auch für Lieferanten sei der Fahrradweg so nicht akzeptabel.

Seit rund 16 Jahren führen Dalia und Apostolos Elefteriadis das Kiosk auf der Neusser Straße. Wie lange sie das noch machen, steht allerdings in den Sternen. „Wir leben von den Kunden, die vor unserem Kiosk kurz anhalten, etwas kaufen und dann wieder fahren“, sagt Dalia Elefteriadis beim Besuch vor Ort. Laut Straßenverkehrsordnung ist es verboten, auf einem Fahrradstreifen zu parken. Ihre Kunden haben das schon zu spüren bekommen: 55 Euro und ein Punkt Strafe wurden vom Ordnungsamt bereits verhängt. So wie den beiden Kiosk-Betreibern geht es auch Tekin Seyfettin und seinem Döner-Laden „Akin“. Da er einen Lieferservice betreibt, ist es sogar noch schlimmer. Die Hälfte seines Umsatzes sei eingebrochen, sagt er. Das Schlimmste an der Sache: Erst kurz vor Beginn der Arbeiten haben die Geschäfte ein Schreiben bekommen, in dem sie über den Fahrradstreifen informiert wurden.

Im Kiosk werden Unterschriften gesammelt, ein Brief an die Bürgermeisterin liegt auch schon bereit. Auch die Geschäfte auf der Friedensstraße leiden, dort gibt es bereits seit längerer Zeit einen Fahrradstreifen. Die Inhaber sind prinzipiell nicht dagegen, sie fordern lediglich eine kurze Parkerlaubnis für ihre Kunden.

Beschlossen wurde der Fahrradstreifen mit den Stimmen der SPD und der Grünen. Auf Anfrage erklärte SPD-Bürgermeisterkandidat Lars Kuhlmeier: „Um darauf aufmerksam zu machen, den Bedürfnissen der Geschäfte Rechnung zu tragen und für mehr Akzeptanz zu sorgen, wäre ein Hinweisschild zu diesem Parkplatz eine Möglichkeit, um die Situation zu verbessern.“ Nina Lennhof (Grüne) findet die Situation „bedauerlich“, allerdings glaubt sie, dass der Fahrradstreifen auf Dauer für einen „sicheren Radverkehr“ sorgen wird. Auch die Grünen seien offen dafür, Gespräche über eine Belieferung sowie einen kurzen Halt vor den Geschäften zu führen.

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