Kulturprogramm in Kaarst Kino plant Neustart im Einstein-Forum

Kaarst · Seit dem 4. März steht das Kaarster Kino still. Klaus Stevens, der sich um das Kino kümmert, würde gerne Ende August die nächste Vorstellung präsentieren. Dann allerdings nicht in der Realschul-Aula, sondern wieder im Einstein-Forum.

 Im sanierten Albert-Einstein-Forum sollen Ende August wieder die ersten Kabarett-Veranstaltungen stattfinden. Auch das Kaarster Kino soll dort wieder einziehen – wenn das Forum fertig umgebaut und die Kino-Technik umgezogen ist.

Im sanierten Albert-Einstein-Forum sollen Ende August wieder die ersten Kabarett-Veranstaltungen stattfinden. Auch das Kaarster Kino soll dort wieder einziehen – wenn das Forum fertig umgebaut und die Kino-Technik umgezogen ist.

Foto: Stephan Seeger

Im April 2019 musste das Kaarster Kino wegen einer Komplett-Sanierung vom Albert-Einstein-Forum an die Halestraße umziehen. Seit dem 4. März dieses Jahres steht der Projektor in der Aula der Realschule aber still. Die Corona-Krise hat auch das Kino erwischt. Klaus Stevens, der das Kino-Projekt auf die Beine gestellt hat, plant nun aber schon den nächsten Umzug: Sobald das Einstein-Forum saniert ist, kann das Kino auch wieder starten – unter Auflagen versteht sich. Ende August, so hofft Stevens, wird das Kino ins Einstein-Forum zurückkehren.

Am 11. März erhielt Stevens am Morgen eine Mail der Stadt, in der stand, dass auch das Kaarster Kino geschlossen werden muss. „Trotzdem sind an dem Tag viele Zuschauer zum Kino gekommen“, erinnert sich Stevens. Eigentlich sollte an diesem Tag der Film „Mach dein Ding“; eine Autobiografie über den deutschen Rocksänger Udo Lindenberg, gezeigt werden. Dieser Film wäre bei den Zuschauern gut angekommen, da ist sich Stevens sicher. Doch an diesem Tag fand keine Vorstellung statt. „Wir sind überrascht worden und waren ein bisschen traurig“, sagt Stevens. Heute, also rund vier Monate später, ist das Kino immer noch geschlossen, auch wenn die ehrenamtlichen Helfer gehofft hatten, trotz Corona weitermachen zu können. In der Aula der Realschule hätten nach den Lockerungen lediglich 30 bis 35 Zuschauer Platz gehabt – zu normalen Zeiten wären das rund 100 gewesen. „Das hätte sich finanziell gar nicht gelohnt“, sagt Stevens. Zwar kann er sich auf die Hilfe eines kleinen Ehrenamtler-Teams verlassen, doch der Filmvorführer muss schließlich bezahlt werden. Die kurzzeitige Idee eines Autokinos wurde direkt wieder verworfen. „Das hätten wir mit unserem Team gar nicht stemmen können“, sagt Stevens. Die Informationen der Landesregierung seien zudem auch relativ spärlich gewesen, so dass ein Betrieb eigentlich während der vergangenen vier Wochen nicht in Frage kam.

Nun hofft er darauf, Ende August oder spätestens Anfang September den nächsten Film zeigen zu können. Dann hoffentlich wieder im Einstein-Forum, denn dort ist Platz für rund 400 Zuschauer. Allerdings braucht Stevens mit seinem Team rund drei bis vier Wochen Vorlauf, um den Umzug durchzuführen und ein neues Kino-Programm erstellen zu können. An der Halestraße wurde ein rund 50 Kilogramm schwerer Projektor unter die Decke gehangen, der wieder mitgenommen werden muss. Außerdem wurde ein schallgedämpfter Server angeschafft, weil sich die Gäste an der Halestraße über die Lautstärke beschwert hatten. „Ich muss wissen, wann ich ins Einstein-Forum kann, um ein Programm aufzustellen“, sagt Stevens, der dazu mit dem Filmvorführer sprechen muss. Der Verlust für die Stadt Kaarst sei enorm, Stevens wird in der Stadt öfters darauf angesprochen, wann es endlich wieder weitergeht. „Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir noch in den Ferien starten“, sagt der frühere Kulturmanager der Stadt Kaarst. Er hält das Kino für ein „tolles Kulturangebot“, ohne das in der Stadt etwas fehlen würde. „Wir verstehen uns als Programmkino und wollen nicht mit Blockbustern Massen an Leuten anziehen.“ Die Zahlen können sich jedenfalls sehen lassen: 2018 und 2019 kamen mehr als 10.000 Besucher ins Kaarster Kino.

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