VHS-Kursus in Kaarst Kinder kreieren „Fabrik der Worte“

Kaarst · Der Theaterworkshop in der VHS wird in diesem Jahr wieder gut angenommen.

 Die Kursteilnehmer klatschen untereinander ab.

Die Kursteilnehmer klatschen untereinander ab.

Foto: Andreas Woitschützke

19 Kinder und Jugendliche, 19 Rollen und ganz viele Worte: Der Theaterworkshop der VHS erfreut sich wieder großer Beliebtheit – viele „Wiederholungstäter“ sind dabei. Die Teilnehmer kreieren unter der Leitung von Theaterpädagogin Tanja Meurers ein ungewöhnliches Stück zum Thema Sprache: die „Fabrik der Worte“.

Die grob vorgegebene Struktur: Die Fabrik gerät in eine ernste Krise. Normalerweise erwerben die Menschen regelmäßig Tüten, die mit dem Grundwortschatz gefüllt sind. Diese Wörter essen sie und so ist es ihnen möglich, sich zu unterhalten, bis alle Wörter aufgebraucht sind. Fremd- und Schimpfwörter sind Extras, die für einen Monat reichen müssen. Aber dann beginnen die Menschen, immer weniger Wörter zu benutzen, denn sie ziehen Abkürzungen und die digitale Kommunikation vor. Die Existenz der Fabrik mitsamt ihren Arbeitsplätzen und vor allem die der Sprache ist massiv bedroht. Zur Rettung werden Demonstrationen organisiert. Ziel ist die Verbindung zweier Extreme – die persönliche Sprache zu retten und zugleich die Nutzung moderner Medien mit ihren Abkürzungen wie Emojis gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen.

Dieses hochaktuelle Thema setzen die Schüler mit Begeisterung um. „Es macht großen Spaß, denn wir dürfen immer neue Ideen einbringen“, sagt Erik (14) und Philine (13) ergänzt: „Unserer Kreativität können wir freien Lauf lassen.“ Die Texte werden zwar von den Kindern erlernt, es bleibt aber immer Raum für Improvisation, vermutlich noch bei der Aufführung, verrät Tanja Meurers. Fiona (11) findet es gut, dass sie auf diese Weise selbst mitbestimmen darf, was gespielt wird. Ob die jungen Schauspieler aufgeregt sind, wenn sie am Freitag nach fünf intensiven Tagen ihr Stück vor Publikum aufführen werden? Ein bisschen schon, geben sie zu. Aber da viele Familienangehörige wie Eltern, Großeltern und Geschwister kommen, sind sie eher stolz, das Erarbeitete zeigen zu können. Der Theaterworkshop gehört zum Projekt Kulturrucksack, das vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird.

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