Betreuung in Kaarst "Kids Club" besucht Kinder während der Corona-Krise zu Hause

Büttgen · Alt der „Kids Club“ geschlossen war, haben die Erzieherinnen ihre Kita-Kinder jeden Donnerstag Zuhause besucht. Dann wurde gespielt und erzählt. Für die Erzieherinnen, die Eltern und die Kinder war das eine schöne Tradition und eine nette Abwechslung.

 Melanie Plücken (vorne rechts) und ihr „Kids Club“-Team.

Melanie Plücken (vorne rechts) und ihr „Kids Club“-Team.

Foto: Kidsclub Büttgen

Mittlerweile herrscht in der privaten Kindertagesstätte „Kids Club“ an der Pampusstraße in Büttgen wieder Normalbetrieb. Vor wenigen Wochen sah das noch anders aus: Von den 21 Kindern, alle jünger als drei Jahre, waren zu Zeiten der Notbetreuung höchstens fünf in der Einrichtung, wie Melanie Plücken, Leiterin vom „Kids Club“, sagt. Damit die restlichen Kinder aber auch was von den Erzieherinnen haben, steckte das Team die Köpfe zusammen und überlegte sich, die Kinder einfach zu Hause zu besuchen. „Wir haben die Termine mit den Eltern abgesprochen, damit niemand überraschenden Besuch bekam“, sagt Plücken. Gemeinsam mit einer Erzieherin des Teams – immer im Wechsel – startete Plücken jeden Donnerstag um 9 Uhr zu den „Hausbesuchen“. Dabei fuhr die Leiterin stes die gleiche Tour. „Die Kinder haben sich sehr gefreut“, erinnert sich Plücken: „Auch die Eltern waren glücklich“.

Die Erzieherinnen spielten mit den Kindern und erzählten, was sie in der vergangenen Woche alles erlebt hatten – alles mit dem nötigen Abstand versteht sich. Geplant waren Besuche von einer Viertelstunde pro Kind, daraus wurde schnell auch mal eine halbe Stunde. „Aber das war überhaupt nicht schlimm. In der zweiten Woche wussten die Eltern, dass wir später zu Besuch kommen“, sagt Plücken. Die Erzieherinnen brachten den Kindern, die zu Hause betreut wurden, auch immer kleine Geschenke wie Straßenmalkreide mit, die natürlich direkt beim Besuch ausprobiert werden musste. Die dabei entstandenen Bilder haben die Kinder an die Erzieherinnen geschickt. Jetzt hängen die Ausdrucke in der Einrichtung im Herzen von Büttgen. Die Zeit ohne den Großteil der Kinder sei schwierig gewesen, erklärt die Kita-Leiterin. Andererseits haben sie und ihr Team mit den Hausbesuchen das Beste draus gemacht.

Während die meisten Kitas im Kaarster Stadtgebiet zumindest die Hälfte der Ferien geschlossen haben oder die Eltern ihre Kinder nur drei Wochen lang in der Kita lassen dürfen, hat der „Kids Club“ die gesamten Sommerferien über geöffnet und ist für die Kinder da. „Wir  haben uns dazu entschieden, weil wir die Eltern unterstützen wollen“, erklärt Plücken. Auch die Stundenanzahl wurde nicht reduziert. Viele Eltern haben während der Corona-Krise ihren Urlaub geopfert, um für die Kinder da sein zu können. Nun will der „Kids Club“ etwas zurückgeben.

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