Kaarster Sozialdemokraten „Teile des Friedhofs sind sehr zugewuchert“

Kaarst · November und Friedhof, das passt irgendwie. Aber der vierte und letzte SPD-Bürgerbrennpunkt am Kaarster Friedhof lockte kaum einen Bürger an. Und später fing es zu allem Überfluss auch noch an zu regnen.

Dabei sollte es nicht nur um den Friedhof gehen. Der SPD war eine Rückmeldung der Neubürger wichtig. Doch kein Bewohner der Straße ließ sich blicken, die Frage ist, ob der Grund dafür die totale Zufriedenheit ist oder ob das nasskalte Wetter schuld war.

Der Zustand des Friedhofs liegt der SPD am Herzen. Sabine Kühl bemängelte, dass das Wasser von den Wegen nicht abfließt. Im Winter könnten sich dann gefährlich glatte vereiste Stellen bilden. Die Sozialdemokraten hatten ursprünglich gefordert, für die Sanierung der Wege auf dem Kaarster Friedhof 500.000 Euro im Haushalt 2020 zu veranschlagen. Jetzt sollen lediglich 20.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Damit kann die Kaarster SPD leben, denn es wird mit diesem Geld erst einmal überprüft, was geschehen muss, um den Wasserabfluss zu verbessern. Wolfgang Reuter bemängelt folgendes: „Wenn ein Grab ausgehoben wird, bleibt der Aushub oft lange auf dem Weg liegen.“ Ein wenig stolz ist Sabine Kühl auf das von der SPD vor 15 Jahren initiierte Schmetterlingsfeld. Hier werden Totgeburten und Kinder, die im Kreißsaal sterben, kostenlos beerdigt: „Es gibt im Durchschnitt ein bis zwei solcher Beerdigungen im Jahr“, sagt Kühl.

Im Rahmen einer kurzen Begehung wurden mehrere Schwachpunkte deutlich: „Teile des Friedhofs sind sehr zugewuchert. Vor zwei Jahren haben wir mit der Verwaltung gesprochen. Es wurde vereinbart, dass die Arbeiten peu-à-peu erfolgen sollen“, erklärte Sabine Kühl. Einiges sei zwar geschehen, aber insgesamt müssten Gehölze noch stärker beschnitten werden, und zwar aus Sicherheitsgründen und für eine bessere Durchlüftung. Ein weiteres Problem: Auf nicht wenigen Gräbern wachsen Gehölze, die etliche Meter hoch sind. Ehemalige kleine Koniferen sind zu bis zu sechs Meter hoch geworden. Das sei laut Friedhofssatzung nicht erlaubt.

Ein anderes Thema: Bäume auf der Friedhofsfläche verschatten in einigen Fällen Grabstellen extrem. Was auffällt, sind die vielen Lücken in den Reihen der klassischen Wahlgräber für Erdbestattungen. Eine Überlegung wäre, die Urnengräber zu verteuern und die Gebühren für die Erdbestattungen zu senken. Das könnte über die Friedhofssatzung geregelt werden.

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