Foodtruck in Kaarst Der Currywurst-DJ von Büttgen

Büttgen · Jürgen Berger hat zu Beginn der Pandemie begonnen, Currywurst in einem Foodtruck zu verkaufen. Das „Wurstwunder“ kommt gleich mit dem passenden Soundtrack daher.

 Jürgen Berger steht vor seinem Foodtruck. Die Marke „Wurstwunder“ hat er sich schützen lassen.

Jürgen Berger steht vor seinem Foodtruck. Die Marke „Wurstwunder“ hat er sich schützen lassen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

So schlimm die Corona-Pandemie auch ist, für einige Menschen kam sie gerade richtig. So wie für Jürgen Berger. Der 53-Jährige hat mit Beginn der Pandemie begonnen, vor dem Küppers-Baustoffmarkt im Industriegebiet in Büttgen aus einem Foodtruck Currywurst, Bratwurst, Pommes oder auch Eintöpfe zu verkaufen. Da sein Arbeitgeber, zufälligerweise ein Foodtruck-Unternehmen, Kurzarbeit anmeldete, ergriff Berger die Chance und lieh sich von seinem Arbeitgeber einen Hänger aus – geboren war das „Wurstwunder“. „Ich musste irgendwas machen“, sagt Berger bei unserem Besuch. Er stellte sich dann vor den Baustoffmarkt. Der Inhaber wollte kein Geld haben, „das fand ich super“, so Berger. Vor sieben Monaten legte sich Berger einen neuen Hänger der Marke Westfalia aus dem Jahr 1973 zu. „Der war nicht billig“, sagt er.

Seit Dienstag steht das „Wurstwunder“ nun wieder drei Tage die Woche an seinem alten Platz – und die Kunden haben ihn schon vermisst. „Schön, dass Du wieder da bist“, sagt eine Frau, die gerade vorbeikommt. Das Besondere an seinen Waren: Der gelernte Koch stellt seine Saucen und Gewürze selbst her. Und diese sind recht ausgefallen. Zur Auswahl stehen klassisch, Barbecue, Ingwer mit Chilli oder Blaubeer. „Alles, was ich hier benutze, ist aus eigener Herstellung. Bei mir gibt es keine Convenience-Produkte, das mögen die Büttgener nicht“, sagt Berger. Und damit setzt er sich von vielen Mitbewerbern ab. „Viele wissen nicht einmal, aus was eine Currywurstsauce eigentlich besteht“, sagt er. Berger nutzt frische Tomaten, verschiedene Kräuter, versetzt die Saucen mit einer Säure, damit sie fruchtig schmecken. „Das ist es, womit ich mir hier einen Namen gemacht habe“, meint er.

Um den Foodtruck überhaupt betreiben zu können, musste Berger ein sogenanntes Reisegewerbe eröffnen. Wenn er genug Geld verdient hat, will er sich einen zweiten Hänger anschaffen. Einen Standpunkt hat er sich noch nicht wirklich ausgesucht, schielt aber nach Kaarst. Vorher will er aber erst einmal am Wochenende abends den Foodtruck für seine Kunden öffnen. Zugleich ist der „Currywurstmann“ auch noch DJ. „Man bekommt bei mir den Foodtruck mit zwei Boxentürmen an der Seite. Dann hat man das Essen und die Beschallung aus einer Hand“, sagt er. Denn buchen kann man das „Wurstwunder“ für Veranstaltungen auch.

Der Start nach dem fünfmonatigen Umbau seines neuen Hängers am vergangenen Dienstag ist zwar missglückt, weil es massive Probleme mit dem Strom gab. Doch nun ist Jürgen Berger wieder für seine Kunden da – zumindest jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag.

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