Joseph Abitya ist neuer Kaplan Ein Hauch von Weltkirche in Kaarst

Kaarst · Der neue Kaplan Joseph Abitya ist seit dem 1. September geistlicher Seelsorger im Pastoralteam der katholischen Kirchengemeinde Kaarst-Büttgen. Er möchte den Menschen etwas von der afrikanischen Kultur näher bringen.

Sein Alter sieht man ihm nicht an. „Gott hat mir gute Haut gegeben“, sagt Kaplan Joseph Abitya und lacht. Fünfzig Jahre alt ist er ihm Juni geworden und seit dem 1. September unterstützt der katholische Geistliche das Pastoralteam im Seelsorgebereich Kaarst-Büttgen. Was auffällt: seine optimistisch-herzliche Ausstrahlung, gepaart mit großer Freundlichkeit. „In der Gemeinde und in Kaarst gefällt es mir sehr gut“, meint Abitya. Alle haben ihn gut aufgenommen und signalisieren ihr persönliches Interesse, was sich nicht nur auf Gemeindemitglieder beziehe.  „Sie haben Zeit, mit mir zu reden“, stellt der promovierte Theologe fest und lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Pastoralteam, das ihm alle mögliche Hilfe anbiete.

 Joseph Abitya hat in seiner Wohnung ein Kreuz hängen, dass er von den Kindern einer Kita in Waldbröl zum Abschied geschenkt bekommen hat. Seine neue Heimat ist nun Kaarst.

Joseph Abitya hat in seiner Wohnung ein Kreuz hängen, dass er von den Kindern einer Kita in Waldbröl zum Abschied geschenkt bekommen hat. Seine neue Heimat ist nun Kaarst.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Auch erste gute Erfahrungen auf ökumenischer Ebene gibt es schon. Das alles vermittelt ihm Sicherheit. Aktuell feiert der Seelsorger Messen, spendet Sakramente, ist gemeinsam mit Gemeindeassistentin Mara-Lena Meßing für die Kommunionvorbereitung zuständig und unterstützt Pfarrer Gregor Ottersbach bei der Messdienerbetreuung. „Ich bin bereit für alle, die Hilfe brauchen“, fasst Joseph Abitya sein Verständnis der seelsorgerischen Arbeit zusammen. Gemeinsam mit dem schon länger in Kaarst tätigen Pfarrvikar Pater Matthäus aus Indien verströmt er nun in Kaarst einen Hauch von Weltkirche.

Joseph Abityas Leben begann in Uganda als jüngstes von acht Kindern. Das Elternhaus war stark religiös geprägt: Ursprünglich wollte sein Vater Priester und seine Mutter Ordensschwester werden. „Zwei ihrer Kinder sind dann das geworden, was sie sein wollten: Eine meiner Schwestern ging ins Kloster, ich wurde Priester“, erzählt Abitya. Inzwischen leben nur noch drei Geschwister. Im Jahr 2000 empfing Joseph Abitya die Priesterweihe. Anschließend war er jeweils zwei Jahre als Kaplan und als Pfarrer in Uganda tätig. Durch eine Partnerschaft mit dem Bistum Limburg gelangte er nach Deutschland.

Die Landung am 5. Februar 2005 auf dem Frankfurter Flughafen war ein einschneidendes Erlebnis für ihn. „Alles war weiß – fast alle Menschen und dann lag auch noch Schnee“, erinnert er sich. Das Erlernen der deutschen Sprache wollte er mit einem Diktiergerät unterstützen – er fragte beim Kauf allerdings zunächst nach einem „Diktaturgerät“, berichtet er mit einem Schmunzeln. Nach intensivem Deutschunterricht begann das Studium an der theologisch-philosophischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Während dieser Zeit übernahm Abitya schon Urlaubsvertretungen in Düsseldorf und Leichlingen. Von 2008 bis 2015 arbeitete er als Seelsorger in Waldbröl und pendelte zusätzlich nach Frankfurt, wo er 2015 promoviert wurde. Danach war er Kaplan in Köln-Worringen, bis ihn der Ruf nach Kaarst ereilte. Hier möchte er den Menschen auch etwas von seiner Kultur nahe bringen: Abitya möchte mit den Chören der christlichen Kirchengemeinde afrikanische Lieder erarbeiten und von seiner Heimat anhand von Bildvorträgen erzählen. „Uganda ist ein armes Land, das man unterstützen kann“, sagt Abitya. Sein Heimatland besucht er regelmäßig ein Mal im Jahr und freut sich auf Besuche bei Verwandten und Freunden. In seiner Freizeit verfolgt er die neuesten Nachrichten, erkundet Kaarst bei Spaziergängen, kocht gerne und spielt Gitarre.

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