Testfrequenz wird erhöht Johanniter-Stift bittet Bundeswehr um Hilfe

Kaarst · Da sich die Testfrequenz in den Pflegeeinrichtungen erhöhen wird, ist auch das Kaarster Johanniter-Stift auf externe Hilfe angewiesen.

 Markus Fritsch ist Leiter des Johanniter-Stifts in Kaarst. Er hofft auf Hilfe für die drohende Testwelle.

Markus Fritsch ist Leiter des Johanniter-Stifts in Kaarst. Er hofft auf Hilfe für die drohende Testwelle.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die Pflegeeinrichtungen im Rhein-Kreis Neuss warten gespannt auf eine neue Allgemeinverfügung, die eigentlich für Dienstag vorgesehen war. Doch schon jetzt steht fest, was Tenor dieser neuen Vorschrift ist: Die Testfrequenz in den stationären Pflegeeinrichtungen wird erhöht. Dadurch will sich der Rhein-Kreis vor der Mutation des Covid-19-Virus schützen. In benachbarten Kreisen seien bereits erste Infizierungen mit der Mutation bekannt geworden, wie Markus Fritsch, Leiter des Johanniter-Stifts in Kaarst, erklärt. Für ihn und seine Mitarbeiter werden die kommenden Wochen noch härter als ohnehin schon. Durch die erhöhte Testfrequenz muss wahrscheinlich ab sofort jeder Mitarbeiter und Besucher täglich getestet werden. Jeder Bewohner darf zweimal pro Tag zwei Personen als Besuch empfangen. Im schlimmsten Fall müssen also für den Besuch eines Bewohners vier Corona-Tests am Tag durchgeführt werden. Sollte der Bewohner das Haus verlassen wollen, muss er bei der Rückkehr sowie drei Tage später auch auf Corona getestet werden. Die Mitarbeiter des Johanniter-Stifts allein schaffen diese Menge nicht, erklärt Fritsch unserer Redaktion. „Es ist für uns einfach nicht zu leisten“, sagt er.

Die Erhöhung der Testfrequenz sei zwar richtig, „um der Mutation und dem allgemeinen Infektionsgeschehen in den Altenheimen etwas entgegenzuhalten“, wie Fritsch sagt. Doch es müsse auch möglich sein, da die Einrichtungen sich jetzt schon am Limit bewegen. Fritsch versucht, sich externe Hilfe zu organisieren und hat bereits einen Antrag auf Unterstützung der Bundeswehr gestellt. Weiter versucht er es über die Freiwilligenzentrale und Mitarbeiter, die erst kürzlich in Rente gegangen sind und sich etwas dazu verdienen wollen. „Fakt ist, dass wir Hilfe von außerhalb benötigen, um die höhere Testfrequenz zu schaffen“, erklärt Fritsch: „Und zudem sind wir auch auf das Verständnis der Bewohner und Besucher für diese Maßnahmen angewiesen.“

(seeg)
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