Japanerin macht Praktikum in Driesch Yuki Nakarami steht auf deutsches Gemüse

Driesch · Seit drei Monaten ist die japanische Studentin Praktikantin auf dem Hof von Ulrike Coenen in Driesch.

Das Leben geht merkwürdige Wege: 1990 machte die damals 21-jährige Ulrike Coenen ein Praktikum in der japanischen Stadt Narita – nun hat sie selbst seit drei Monaten eine Praktikantin aus Nagasaki, die 22-jährige Yuki Nakarami. Da es Ulrike Coenen damals so gut in Japan gefallen hatte, wollte sie gerne etwas zurückgeben. So kam Yuki zu Familie Coenen nach Driesch.

Yuki studiert seit drei Jahren Agrarwissenschaften und hat noch ein Jahr vor sich. Bei Familie Coenen fühlt sie sich sehr wohl und für die fünfjährigen Zwillingstöchter Elisa und Merle hat sie den Status einer großen Schwester. Auf dem Hof lernte die junge Frau viele Bereiche kennen. Ein interessantes Projekt führte sie auf dem Büdericher Markt durch. Ihn bevorzugen japanische Kunden und Yuki fand heraus, dass ihre Landsleute wegen mangelnder Zubereitungskenntnisse den Kauf von Roter Bete und Grünkohl scheuen. Also kochten Ulrike Coenen und Yuki Grünkohl, bereiteten Rote Bete zu und Yuki verfasste die Rezepte auf japanisch. Ein voller Erfolg: Die japanischen Kunden kaufen nun begeistert diese Gemüsesorten. „Ich habe auch Chips aus Möhren und Pastinaken gemacht“, verrät Yuki und schwärmt von der deutschen Gemüsevielfalt, dem Hofladen und den Wochenmärkten, was es in Japan nicht gebe.

Für die Zukunft schwebt ihr ein ähnlicher Gemüseanbau wie bei Familie Coenen auf dem landwirtschaftlichen Hof ihrer Großeltern in Japan vor. Am Wochenende ist ihre Zeit in Kaarst herum und für Yuki steht noch ein Urlaub in Island an. Anschließend wird sie nach einem Jahr Praktikumszeit – sie war ein halbes Jahr in den Niederlanden und drei Monate in Bergheim – ihre Heimat wiedersehen. Und neben der Gemüse- auch die deutsche Milchvielfalt vermissen.

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