Ausstellung in Kaarst Island-Impressionen und Pferdewesen

Kaarst · Die beiden Künstlerinnen Angelika Freitag und Hella Lütgen stellen in der Galerie Splettstößer aus.

 Angelika Freitag (l.) und Hella Luetgen zeigen in der Galerie Splettstößer ihre Werke. Neben Island sind Pferde ein großes Thema.

Angelika Freitag (l.) und Hella Luetgen zeigen in der Galerie Splettstößer ihre Werke. Neben Island sind Pferde ein großes Thema.

Foto: Georg Salzburg(salz)

„Tiernasen und Bergrücken“ heißt die aktuelle Ausstellung in der Galerie Splettstößer. Für die Tiernasen ist Angelika Freitag zuständig, für die Bergrücken Hella Lütgen. Die beiden Düsseldorfer Künstlerinnen hatten bereits beide in der Kaarster Galerie ausgestellt.

Hella Lütgen hatte an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und an der Werkkunstschule in Aachen studiert. Sie stellt jetzt Farbstiftzeichnungen, Bleistiftzeichnungen und Pastelle aus. Charakteristisch sind die Bleistiftzeichnungen mit den Berglandschaften. Es sind sehr zarte, sehr detailreiche Arbeiten, die keine konkreten Berge widerspiegeln. Das aktuelle Thema „Abschmelzen der Gletscher“ spielt dabei für die Künstlerin keine Rolle. Mit 100 mal 50 Zentimetern sind diese Zeichnungen vergleichsweise großformatig. Island-Impressionen, mit Pastellkreiden gemalt, sind ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausstellung. Die gelbliche Färbung visualisiert den Schwefel, die Landschaften wirken nicht immer einladend, sondern mitunter auch bedrohlich. Die Pastellkreise trägt die Künstlerin in bis zu fünf Schichten auf, ihr kommt es darauf an, das Papier nicht zuzukleistern. Typisch für Hella Lütgen sind die Farbstiftzeichnungen im Panoramaformat.

Angelika Freitag hat an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Alfonso Hüppi studiert. Ihr Lieblingsmotiv ist das Pferd – oder Wesen, die dem Pferd sehr ähnlich sind. Die frühere Amateur-Rennreiterin zeigt unter anderem Begegnungen zwischen Tier und Tier, aber auch zwischen Mensch und Tier. In fast alle Bilder hat die Künstlerin die Dynamik des Pferdes eingebaut. Ihre Tuschezeichnungen sind auf das Wesentliche reduziert, sie sind farblich unauffällig – Schwarz- und Brauntöne überwiegen, es kommen aber auch Grün- und Gelbtöne vor.

Bei der Darstellung löst sich Angelika Freitag mehr oder weniger stark vom Pferd, wie man es kennt. Noch mehr Freiheiten erlaubt sie sich bei den Skulpturen. Die kleinen bestehen aus Draht, wie man ihn am laufenden Meter kaufen kann. Sie wirken wie dreidimensionale Zeichnungen ohne überflüssige Striche. Die großen Arbeiten baute die Künstlerin aus Maschendraht auf, sie haben ein Fell, dass unter anderem aus Gaze besteht. Das Drahtgerüst schimmert jeweils durch. Das Pferd ohne Ohren ist für die Künstlerin eine Art Urviech. Im Flur sind Bilder zu sehen, die dem Betrachter Rätsel aufgeben: Kämpfen die Pferde, spielen sie?

Info Die Ausstellung in der Galerie Splettstößer ist noch bis zum 2. November geöffnet, zur Finissage liest Johanna Hansen aus der Literaturzeitschrift Wortschau aus „Mein Tier Mein Wildtier Mein Einhorn“.

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