Hauptsitz in Kaarst Verein hat gute Chancen auf ein „inklusives Segelboot“

Kaarst · Durch die Anerkennung der Stadt Kaarst als freier Träger der Jugendhilfe darf sich der Verein „inklusives Segeln für alle“ berechtigte Hoffnungen auf die Fördergelder des Landschaftsverbandes Rheinland für ein inklusives Segelboot machen.

 Stephan Krings hat im vergangenen Jahr beim Inklusionssegeltag im Rahmen der Essener Segelwoche teilgenommen.

Stephan Krings hat im vergangenen Jahr beim Inklusionssegeltag im Rahmen der Essener Segelwoche teilgenommen.

Foto: Verein inklusives Segeln

Den Verein „Inklusives Segeln für alle“ gibt es erst seit dem 1. Dezember 2019, nun hat er einen Schritt in Richtung Fördergelder für ein neues Boot gemacht: Durch die Anerkennung der Stadt Kaarst als freier Träger der Jugendhilfe darf sich der Verein berechtigte Hoffnungen auf die Fördergelder des Landschaftsverbandes Rheinland für ein inklusives Segelboot machen. Das zumindest erklärt Stephan Krings, Vorsitzender des Vereins, unserer Redaktion. „Ich habe mit dem Landschaftsverband gesprochen. Wenn unser Antrag durchgeht, bekommen wir eine Förderung für die Baukosten von rund 70 Prozent“, sagt Krings. Dann könne der Verein mit dem Bauvorhaben beginnen und einen Bootsbauer beauftragen. Ziel ist es, ein eigenes Boot bauen zu lassen, auf dem Menschen mit Beeinträchtigungen Platz haben und sich sicher fühlen. Das Boot soll 7,50 Meter breit sein. „Die Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe war das letzte Zünglein an der Waage“, sagt Krings. Die Anerkennung gilt vorerst bis März 2024.

Bereits mit acht Jahren hat Krings mit dem Segeln begonnen. Er arbeitet als Lehrer an der städtischen Gesamtschule in Meerbusch und ist dort Inklusionskoordinator. In der Vergangenheit wollte er in Zusammenarbeit mit einigen Segelclubs ein inklusives Boot bauen lassen, doch entweder hat der Vorstand gewechselt und das Interesse verloren oder die Idee wurde sofort abgewiesen. Doch Aufgeben war für Krings keine Option, und so gründete er den Verein „Inklusives Segeln für alle“ mit Hauptsitz an der Maubisstraße in Kaarst. Stephan Krings führte in verschiedenen Schulen Segel-AGs mit Menschen mit Behinderungen durch. „Für viele Menschen mit Beeinträchtigung ist der Segelsport nicht umsetzbar. Das finde ich ungerecht“, sagt er und setzt sich mit seinem Verein dafür ein, dass der Segelsport für alle erlebbar sein kann. „Ich möchte weg von diesem elitären Denken des Segelsports. Wir wünschen uns, dass wir Menschen, die weniger Geld haben, die Teilnahme am Segelsport ermöglichen können“, so Krings weiter. Im Jugendhilfeausschuss hatte er seinen Verein vorgestellt, die Abstimmung über die Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe fiel einstimmig aus. Was das für den Verein jetzt bedeutet? „Wir werden von verschiedenen Trägern der Stadt Anfragen bekommen, ob wir gemeinsame Aktionen mit ihnen machen wollen“, glaubt Krings. Darunter können Wohngruppen von psychisch beeinträchtigten Menschen sein oder auch das Kunstcafé Einblick. Derzeit hat der Verein 15 Mitglieder. „Wir hoffen, weiter zu wachsen. Ich wünsche mir, dass viele Menschen Interesse an unserem Verein haben“, so Krings.

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