Inklusionsunternehmen in Kaarst „Schnitt-Gut“ feiert Zehnjähriges

Die Firma „Schnitt-Gut“ feierte am Freitag ihr zehnjähriges Bestehen. Dabei waren zahlreiche Ehrengäste. Die Firma ist eine Kooperation aus Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss und der Sankt-Augustinus-Behindertenhilfe.

Dieses Inklusionsunternehmen beschäftigt 26 Mitarbeiter, zehn davon sind Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Sie haben hier die Möglichkeit, eine „normale“ Arbeit gemäß ihren Möglichkeiten nachzugehen und werden auf diese Weise auch einzigartig gefördert. Das bestätigen Jessica Kirschbaum (29) und Johan Münks (21): „Die Arbeit macht uns großen Spaß und wir sind immer draußen an der frischen Luft“, erzählen sie. Ob Rasenmähen, Unkraut zupfen oder etwas neu bepflanzen – das Gefühl, etwas geschafft zu haben, erfüllt sie mit Stolz.

Für Johan Münks ist vor allem die Neugestaltung wichtig: „Erst sehe ich die Katastrophe, dann das Schöne“, sagt er. Er wird demnächst eine Gartenwerkerausbildung beginnen. Denn „Schnitt-Gut“ ist auch Ausbildungsbetrieb – ein Auszubildender wurde bereits als Facharbeiter übernommen. Das gute Miteinander bestätigt Johannes Sandstede. Für den 37-jährigen Landschaftsbauer ist die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen sehr zufriedenstellend. Wilfried Gaul-Canjé, mit Christoph Schnitzler Geschäftsführer des Unternehmens, erinnerte an die Gründung, basierend auf einem Zufallsgespräch zwischen Schnitzler und Paul Neuhäuser von der Sankt-Augustinus-Unternehmensgruppe. Siedelte man sich zunächst auf einem alten Bauernhof auf dem Gelände des früheren Alexius-Krankenhauses an, so wechselte der Betrieb 2014 nach Kaarst. Das tolle Miteinander aller Beteiligten vereinigt gemeinnützige Arbeit und wirtschaftlichen Erfolg. Betriebsleiter Stefan Muhr freute sich, dass der Arbeitserfolg bis in den privaten Bereich der Menschen mit Behinderungen ausstrahlt: Manche hätten inzwischen

eine eigene Wohnung bezogen. Und da „Schnitt-Gut“ ein Neusser Unternehmen auf Kaarster Boden ist, gaben sich die Bürgermeister von Neuss und Kaarst ein Stelldichein. Über ein Ständchen freute sich Jessica Kirschbaum: Sie feierte nämlich auch noch ihren Geburtstag.

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