Neues Angebot in Kaarst-Vorst Der Gottesdienst aus der Tasche

Vorst · In Vorst gibt es jetzt ein völlig neues Format für Familien. Für die Teilnehmer werden Taschen mit allem Notwendigen für einen Wortgottesdienst gepackt, den jede Familie dann für sich während eines Spaziergangs feiern kann.

 Lydia Thomasen mit einer der Gottesdienst-Taschen.   Foto: Salzburg

Lydia Thomasen mit einer der Gottesdienst-Taschen. Foto: Salzburg

Foto: Georg Salzburg (salz)

(keld) Die Corona-Pandemie macht erfinderisch – in allen Bereichen. Denn in Vorst gibt es jetzt mit Taschengottesdiensten ein völlig neues Format für Familien. Der Messkreis der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Antonius in Vorst stellte sich die Frage, wie Familien in dieser besonderen Zeit erreicht werden können. „Sonst bereiten wir Familiengottesdienste vor, die jetzt wegfallen. Der Bedarf ist aber da. Denn die Familien würden gerne Gottesdienste feiern und ohne Angebot verlieren wir sie“, erklärt Lydia Thomasen.

Die 64-jährige ehemalige Erzieherin im katholischen Vorster Kindergarten engagiert sich ehrenamtlich im Messkreis und in der Kommunionvorbereitung. Bei einem Brainstorming sollte ein passendes Open-Air-Angebot für Familien gefunden werden, das mit genügend Abstand einher geht. Und so kam die Idee zustande, für die Teilnehmer Taschen mit allem Notwendigen für einen Wortgottesdienst zu packen, den jede Familie dann für sich während eines Spaziergangs feiern kann. Das Vorbereitungsteam mit Lydia Thomasen, Mona Hoffmann, Kantorin Annika Monz und Gemeinderefentin Mara-Lena Meßing bereitete den Inhalt der Taschen vor: Ablaufplan, Bibeltexte, Gebete, Vaterunser, Zettel für Fürbitten und Lieder. Per QR-Code kann man sich die von Annika Monz eingespielte musikalische Begleitung (Orgel, Klavier und Gesang) aufrufen.

Der erste Durchgang war ein voller Erfolg: „27 Familien sind gekommen, Gott sei Dank hatten wir 30 Taschen bestellt“, so Lydia Thomasen. Die Bekanntgabe lief über den Vorster Kindergarten und der erste Taschengottesdienst fand rund um die Antoniuskirche statt. Begonnen wurde mit einer Begrüßung und einem Lied, anschließend erhielt jede Familie eine Tasche und machte sich 40 Minuten auf den Weg, um Gottesdienst zu feiern. Jede Familie hatte Aufgaben zu erfüllen: gemeinsam das Vaterunser zu beten, Fürbitten zu formulieren und aufzuschreiben. Am Schluss trafen sich alle wieder an der Kirche. Die Kinder lasen die Fürbitten vor und hefteten die Zettel an die Kirchentür. „Die Bitten nehmen wir dann mit in die ‚große‘ Messe“, sagt Thomasen. Der Taschengottesdienst endete mit einem Segensspruch und einem Abschiedswort, quasi zum Mitnehmen. Für den nächsten Taschengottesdienst am 19. Dezember erwartet der Vorbereitungskreis, zu dem demnächst noch drei weitere Interessierte dazustoßen, noch mehr Familien: „Wir haben 60 Taschen bestellt“, so Lydia Thomasen. Interessierte können sich unter 02131 511672 melden.

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