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Kirche in Kaarst Im Auftrag der evangelischen Landeskirche

Kaarst · Kaarsterinnen bereiten das Arbeitsheft zur Gottesdienstvorbereitung für den Mirjamsonntag vor. Schnell waren sich alle einig, eine Frauengestalt aus dem Alten Testament zum Mittelpunkt des Gottesdienstes zu machen.

 Das Kaarster Team rückte im Zuge der Vorbereitungen eine Frauengestalt aus dem Alten Testament in den Fokus. Die Wahl fiel auf Abigajil.

Das Kaarster Team rückte im Zuge der Vorbereitungen eine Frauengestalt aus dem Alten Testament in den Fokus. Die Wahl fiel auf Abigajil.

Foto: Axel Thomae

Die Feier des Mirjamsonntags stellt in Kaarst einen festen Bestandteil der evangelischen Gottesdienstordnung im Jahreskreis dar. Der Sonntag geht auf die ökumenische Dekade „Kirche in Solidarität mit den Frauen“ von 1988 bis 1998 zurück und hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen zu sensibilisieren, unterdrückende Strukturen in Gesellschaft, Land und Kirche weltweit und vor Ort zu erkennen. In Kaarst wird dieser besondere Sonntag schon sehr lange gefeiert, berichtet Pfarrerin Maike Neumann. Jedes Jahr trifft sich ein fester Kreis von sechs Frauen mehrmals mit der Seelsorgerin zur Vorbereitung. Neue Interessierte stoßen noch dazu.

Die Namensgeberin geht auf Mirjam zurück, Schwester von Moses und Aaron, die im Alten Testament (AT) als erste Prophetin bezeichnet wird. Und im vergangenen Jahr ereilte der Kreis um Maike Neumann der Ruf des Genderrats, das Arbeitsheft zur Gottesdienstvorbereitung für das gesamte Gebiet der evangelischen Landeskirche (dazu zählen Gemeinden in Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen) zu gestalten.

Der Genderrat fördert Vielfalt, Gerechtigkeit und Partizipation in der Evangelischen Kirche. Das Kaarster Team freute sich sehr über diese Chance und zögerte nicht lange mit einer Zusage. „Ein Jahr lang bereiteten wir das Heft vor. Insgesamt waren neun Frauen mit diversen Berufen dabei“, erzählt Maike Neumann. Sie lobt die gute theologische Kompetenz der Laien und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Schnell waren sich alle einig, eine Frauengestalt des AT zum Mittelpunkt des Gottesdienstes zu machen. Die Wahl fiel auf Abigajil – ihre Geschichte findet sich im Buch Samuel, Kapitel 25, Vers 1 bis 42: Abigajil verhindert eine kriegerische Eskalation zwischen ihrem Mann Nabal und König David, indem sie David mit einer wortgewandten Rede vom geplanten Angriff abbringt: „Abigajil ist eine mutige Frau, die gegen Gewalt aufbegehrt, sich in einer gefährlichen Situation nicht wegduckt, sondern durch eine kluge Ansprache viele Menschen vor einer Gewaltexplosion schützt“, erklärt Pfarrerin Neumann. Die Kraft der richtigen Worte werde sicht- und hörbar. Dass Abigajil dafür die „heimische Komfortzone“ verlassen und ihren Esel reisefertig macht, ist ein entscheidender Schritt zur gewaltfreien Lösung dieses heraufziehenden Konflikts. Von daher wählten die Beteiligten das Motto „Initiative ergreifen“. Wichtig ist den Autorinnen auch der Gastbeitrag von Rabbinerin Ulrike Offenberg als Zeichen für eine gemeinsame erinnerte jüdische Geschichte. Der Gottesdienst zum Mirjamsonntag findet am 6. November, 11 Uhr, Lukaskirche am Lindenplatz in Holzbüttgen statt.

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