Igel in Gefahr Nabu mahnt zur Vorsicht bei Gartenarbeit

Kaarst · Wenn die Igeljungen im September wieder in den Gärten und Parks unterwegs sind, steigt die Gefahr von Verletzungen durch Gartenarbeit wieder immens. Der Nabu-Ortsverband Kaarst-Korschenbroich mahnt daher zur Vorsicht.

 Igel werden häufig bei der Gartenarbeit verletzt. (symbolbild)

Igel werden häufig bei der Gartenarbeit verletzt. (symbolbild)

Foto: dpa-tmn/Armin Weigel

Im September werden Gärten und Stadtparks zur Kinderstube für Wildtiere: Dann sind wieder die Igeljungen unterwegs. Und während ihre Stacheln noch weich sind, ist ihr Geruchssinn schon gut ausgeprägt. Und so geht der Igelnachwuchs auch ohne seine Mutter auf Erkundungstour. „Dabei kommt es auch schon mal vor, dass das Junge den Weg zum Nest nicht mehr findet und sich durch ein leisen Piepen bei seiner Mutter bemerkbar macht“, erklärt Carsten Braunert vom Nabu-Ortsverband Kaarst-Korschenbroich.  Dennoch sollten scheinbar umherirrende kleine Igel nicht aufgenommen werden, denn bei der Mutter geht es ihnen am besten.

Um Bilder von verletzten Igeln zu vermeiden und damit die Tiere unversehrt durchs Jahr kommen, sollten Bürger auf Laubbläser, Häcksler und Rasenroboter verzichten. „Ein Großteil der Verletzungen von Igeln stammen von der Gartenarbeit“, erklärt Carsten Braunert. In Kellerschächten, Brunnen und Teichen könne darüber hinaus eine Kletterhilfe – beispielsweise ein Vierkantholz – verhindern, dass die Tiere größeren Schaden nehmen.

Der Nabu gibt Naturfreunden Tipps, wie sie mit einfachen Mitteln den Garten igelfreundlich machen. Die beste Igelhilfe sei ein naturnah gestalteter Garten, denn dort finden sie genügend Käfer, Regenwürmer, Schnecken, Spinnen und anderes Futter. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen. Vor allem Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten ihm willkommenen Unterschlupf. Laub darf ruhig im Herbst auf dem Rasen verrotten. Über dessen Bewohner wie beispielsweise Kellerasseln und Regenwürmer freuen sich nicht nur Igel, sondern auch die hiesigen Singvögel.

Auch künstliche Verstecke würden von den Tieren jederzeit gerne angenommen. Die sogenannten Igelburgen können ohne großen Aufwand selbst gebaut werden oder sind in unterschiedlichsten Ausführungen auch im Fachhandel erhältlich; und das nicht nur für den Winterschlaf.

(NGZ)
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