MV Büttgen Hundesportverein muss umziehen

Holzbüttgen · Dem Hundesportverein MV Büttgen wurde das Gelände an der Regiobahn-Haltestelle Ikea gekündigt. Am 15. Juli dieses Jahres müssen sie ihre Zelte abbrechen. Die Stadt verspricht dem Verein ein neues Gelände. Wo, steht noch nicht fest.

Seit 48 Jahren gibt es den Verein „MV Büttgen“, Mitglied im Deutschen Sporthund-Verband, im Deutschen Hundesportverband und im Verband für das Deutsche Hundewesen. Seit 48 Jahren engagiert sich der Verein für alles, was mit Hunden und Hundetraining zu tun hat. Das rund 2200 Quadratmeter große Gelände des Vereins liegt an der Regiobahn-Haltestelle Ikea, direkt neben dem Umspannwerk. Doch dort darf der Verein nur noch bis Juli bleiben, dann müssen sie ihre Zelte abbrechen. Die Stadt hat das Gelände im September von der Firma Innogy gekauft, das Unternehmen ließ dem Verein eine Kündigung zum 15. Juli zukommen. Wie es weitergehen soll, wissen die Verantwortlichen nicht. „Über uns schwebt eine Ungewissheit“, sagt Ilona Kirschbaum, die vor fünf Jahren in den Verein eintrat und vor drei Jahren den Vorsitz übernahm.

Dass das Gelände verkauft wird, ist für Ilona Kirschbaum keine neue Erkenntnis. „Das ist eigentlich schon seit Jahren bekannt“, sagt sie. „Wir stehen vor dem Exodus“, ergänzt Kirschbaums Ehemann Toni. Das Umspannwerk hat die Stadt direkt mitgekauft, insgesamt sollen für das Gelände 200.000 Euro geflossen sein. Quer über den derzeitigen Hundeplatz ist ein Fußgänger- und Radweg, der den Bruchweg mit der Regiobahn-Haltestelle verbinden soll, geplant. Die Kirschbaums haben um einen Ortstermin gebeten, um Alternativen zu diskutieren. Dieser ist nach Angaben von Stadtsprecher Peter Böttner aber „derzeit nicht geplant“. Der MV Büttgen wird das Gelände im Juli verlieren und muss sich ein neues Zuhause suchen. Das bestätigte Böttner auf Anfrage. „Durch den Kauf des Grundstücks soll die Verlängerung des Grünzugs Commerhof bis zur Regiobahn realisiert werden. Damit wird die Anbindung des Gewerbegebietes Kaarster Kreuz an den ÖPNV gesichert“, sagt Böttner. Die Stadt habe den Hundesportverein frühzeitig über den Erwerb des Grundstücks und die Kündigung des Pachtvertrags informiert. „In diesem Zusammenhang wurde auch eine alternative Lösung in Aussicht gestellt. Daran hält die Verwaltung weiterhin fest. Ein konkretes Angebot wird derzeit erarbeitet“, sagt Böttner. Die Zukunft des Vereins ist nach Aussagen der Stadt also nicht gefährdet. Die Frage ist nur, wo diese Zukunft liegt. Sicher ist: die Container, in denen die komplette Infrastruktur verbaut ist, müssen entweder abgerissen werden oder mit umziehen. Was die Stadt mit den Bäumen macht, die rund um das Gelände stehen, ist auch noch nicht bekannt.

Hätte sich der Verein auflösen müssen, würde der Stadt nach Angaben Kirschbaums etwas fehlen. „Wir sind einer von zwei Anlaufpunkten für Hundebesitzer, die es in Kaarst überhaupt noch gibt“, sagt Toni Kirschbaum. Der zweite Hundesportverein trainiert seine Tiere am Vorster Wald. „Wenn sich ein Kaarster Bürger einen Hund holt und Hilfe braucht, bekommt er die bei uns“, so Toni Kirschbaum. Rund 100 Hunde trainieren pro Woche beim MV Büttgen, in dem sogar eine ausgebildete Hundetrainerin Mitglied ist. Vor allem die Ausbildung von Welpen hat sich der Verein auf die Fahne geschrieben. „Das erste halbe Jahr ist sehr prägend für den Hund. Die Welpenausbildung war immer ein Highlight in diesem Verein“, sagt Adolf Holzenleuchter, der dem Verein seit zwölf Jahren treu ist – und beim Umzug auch bleiben wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort