Keine „Marscherleichterung“ trotz tropischer Hitze Holzbüttgen feiert seinen Schützenkönig

Holzbüttgen · Die Hitze hat den Schützen am Wochenende einiges abverlangt. Und die Security-Kräfte hatten eine Sonderaufgabe.

 Bei strahlendem Sonnenschein ziehen die Schützen in Holzbüttgen mit einer Parade an Schützenkönig Thomas Tillmann auf der Tribüne vorbei.

Bei strahlendem Sonnenschein ziehen die Schützen in Holzbüttgen mit einer Parade an Schützenkönig Thomas Tillmann auf der Tribüne vorbei.

Foto: Dieter Staniek

Den Edelknabenkönig Florian Berzins und seine Ritter Tobias Berzins und Alexander Schüpper dürften viele Holzbüttger Schützen beneidet haben: Sie tragen weiße, kurze Hosen und weiße T-Shirts und damit genau das Richtige bei um die 30 Grad. „Marscherleichterung“ hatte es für die erwachsenen Schützen trotz der tropischen Temperaturen nicht gegeben, das heißt, die Schützen mussten ihre Uniformjacken anbehalten. Ein Zug verstieß eigenmächtig dagegen, ein anderer nahm am Samstag nicht an der Parade teil und auch sonst führte das Wetter hier und da Regie.

Die Security-Kräfte hatten eine zusätzliche Aufgabe: Sie mussten darauf achten, dass niemand auf dem ausgedörrten Gras neben dem Zelt rauchte – ein Brand hätte sich auch auf das Zelt ausbreiten können. Wespen waren ein großes Problem, eine stach auch Schützenkönig Thomas Tillmann. Der tauschte das große, schwere gegen das kleine, leichte Königssilber – und wie gravierend für ihn die Auswirkungen des schwülwarmen Wetters waren, merkte man an folgender Aussage: „Mir schmeckt heute das Bier nicht.“ Den Zügen schmeckte es umso besser: Die Idee von Thomas Tillmann, auf Orden zu verzichten und jedem Zug Marken für 15 Liter Bier zu schenken, war sehr gut angekommen.

Bei den Paraden standen viele Menschen am Straßenrand. Sie sahen unter anderem, dass auch Kaarster mitmarschierten. Dem Zug „Junge treue Brüder“ gehört auch Brudermeister Claus Schiffer an. Willi Zanders war mit dem Auto aus Büderich gekommen, um den Schützenzug gestern Vormittag zu sehen – keine Selbstverständlichkeit mit seinen 92 Jahren. Eine originelle Idee des aktuellen Königshauses: Sie hatten ein Foto des Königshauses samt Königszug auf eine fünf mal 2,85 Meter große Plane ziehen lassen – eine sehenswerte Kulisse. Damit war der König mehr als zufrieden: „Das Zelt war sehr gut besucht, die Tanzfläche war voll.“ Und weil die Gäste in seiner Residenz weniger Appetit als erwartet hatten, verteilte er die übrig gebliebenen Spießbraten anschließend im Zelt.

Was auf dem Kirmesplatz auffiel und Dieter Hellendahl, der die Verträge mit den Schaustellern macht, ärgerte: Der „Jumbo-Flieger“, seit Jahren eine Attraktion für das jüngere Publikum, war überraschenderweise nicht aufgebaut worden, es klaffte eine große Lücke auf dem Platz – eine Lücke, die auch das Riesentrampolin nicht ausfüllte.

Bis vor einigen Jahren hatte es diese Auszeichnung noch gar nicht gegeben, jetzt wurden gleich zwei Schützen für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt, und zwar die Pioniere Herbert Faber und Hans Schiefer. Georg und Martina Gaspers wurden auf die Bühne gebeten ebenso wie Josef und Marlies Köhlings: Die Eheleute Gaspers waren vor 25 Jahren zum ersten Mal das Holzbüttger Königspaar. Josef Köhlings, der ohne seine Marlies kam, hatte vor 50 Jahren im Mittelpunkt gestanden. Weniger erfreulich: Bis gestern hatte sich noch kein Königsaspirant in die Schießliste eingetragen.

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