Städtische Galerie Büttgen Herbstausstellung zeigt Werke aus mehreren Generationen

Büttgen · Ganze 70 Jahr liegen zwischen dem jüngsten und dem ältesten Künstler, der bei der 47. Herbstausstellung in der städtischen Galerie Büttgen seine Werke präsentiert.

 Bei der 47. Herbstausstellung beträgt der Altersunterschied zwischen dem jüngsten und dem ältesten Künstler 70 Jahre.

Bei der 47. Herbstausstellung beträgt der Altersunterschied zwischen dem jüngsten und dem ältesten Künstler 70 Jahre.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der erste Eindruck ist zum Glück nicht immer der entscheidende: Die 47. Herbstausstellung der Kaarster Künstler wirkt auf den ersten Blick recht unspektakulär. Bei genauem Hinsehen erkennt der Besucher aber durchaus Erfreuliches, zum Beispiel, dass junge Menschen ebenso vertreten sind wie viele Altbekannte. Zwischen dem jüngsten Teilnehmer der Ausstellung und der ältesten Künstlerin liegen über 70 Jahre. Das tröstet darüber hinweg, dass es keinen wirklichen Eyecatcher gibt.

Eingeschränkt Blickfangqualität hat ausgerechnet das Exponat der ältesten Künstlerin: Ille Mularski zeigt ihr „Lädiertes Kreuz“, das man auch als Roboter interpretieren kann. Für ein Kreuz sehr untypisch ist die starke Farbigkeit. Neben diesem Objekt gibt es nur noch ein zweites, das von Petra Groh. Sie nennt es „Neuordnung I“, Pappe, Papier und Kordel sind Bestandteile. Ein Stapel von Papieren ist sorgfältig verschnürt worden. Wir leben in einer verrückten Welt. Das spiegeln die Arbeiten des jüngsten ausstellenden Künstlers wider: Lasse Groh nennt seine drei Arbeiten „Madness“. Er zeichnete mit Fineliner eine Figur, die aussieht, als habe sie einen Finger in die Steckdose gesteckt. Das zweite junge Talent kommt ebenfalls aus Kaarst: Anna Orlinski studiert an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie zeigt „Gliederungen“, gezeichnet mit Graphit auf Papier. Es sind komplexe Gebilde, in die der Betrachter tief eintauchen kann.

Dass die älteren Kaarster Künstler immer noch ihr Handwerk beherrschen und Kunstwerke mit hohen Wiedererkennungswert schaffen, wird gleich dreimal deutlich: Das Murmeltier auf Schnäppchenjagd ist problemlos Erika Jörgenshaus zuzuordnen. Die kleinformatigen Stillleben mit den starken Farben sind als Werke von Rose Köster zu erkennen und direkt daneben zeigt Ada Blochwitz ihren „Garten“, wie er nur von ihr gemalt werden kann.

Zu den neuen Fotokünstlern, die die Region mit ihren Arbeiten erobern, gehört Amédé Ackermann. Sein Strickmuster: Verlassen wirkende, öde Landschaften, in die er Überraschendes wie ein Zebra oder einen Mann, der aussieht wie ein Astronaut, hineinzaubert. Gerlind Engelskirchen setzte einen Haufen Muranoglas, den sie im Abfall gefunden hatte, in Szene. Und Thomas Weiers zeigt Kartoffeln im Pop-Art-Stil – so, wie es einst Andy Warhol mit der Suppendose gemacht hatte.

Die Vorsitzende des Kulturausschusses, Dagmar Treger, freut sich, dass die Ausstellung wieder in der Städtischen Galerie in Büttgen zu sehen ist und nicht wie 2021 in der Kaarster Rathausgalerie. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Januar zu sehen.

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