Führung durch den Luftschutzbunker in Büttgen Kriegserinnerungen unter der Erde

Kaarst · Heinz Lessmann hat einen Bunker an den Büttgener Buscherhöfen mit viel Arbeit und der Hilfe seiner Freunde zehn Jahre lang so bearbeitet, dass er heute begehbar ist. Dort unten ist die Grausamkeit des Krieges nur zu erahnen.

 Heinz Lessmann hält in seinem Luftschutzbunker eine Trinkflasche aus Stalingrad in der Hand. Diese hat er vor Kurzem als Geschenk erhalten. So lange es ihm noch Spaß macht, kümmert er sich um seinen Bunker in Büttgen.

Heinz Lessmann hält in seinem Luftschutzbunker eine Trinkflasche aus Stalingrad in der Hand. Diese hat er vor Kurzem als Geschenk erhalten. So lange es ihm noch Spaß macht, kümmert er sich um seinen Bunker in Büttgen.

Foto: Stephan Seeger

Der Weg ist gepflastert, rechts und links hängt Hauswurz (Sempervivum) herab. Es geht leicht bergab, eine Rechtskurve führt zur Eingangstür des Luftschutzbunkers an den Büttgener Buscherhöfen. Sie ist vier Zentner schwer und wurde nach Angaben von Heinz Lessmann später eingebaut. Als er den Bunker freigebuddelt hat, gab es noch keine Tür. Zehn Jahre lang hat Lessmann gebraucht, um den Bunker, der auf dem Gelände seiner Eltern steht, das mittlerweile ihm und seinem Bruder gehört, von dem Wildwuchs zu befreien und in den jetzigen Zustand zu bringen. Geholfen haben dem ehemaligen Mitarbeiter des Energieversorgers RWE dabei seine Büttgener Schützenbrüder, Nachbarn und Bekannte. Das Gitter, welches über dem Bunker auf die Straße ragt, schweißte der 64-Jährige vom Altenheim in Büttgen ab, als dieses ein neues bekam und verbaute es für einen der wenigen gut erhaltenen Bunker in dieser Gegend. „Es gibt noch einige andere in Kaarst oder Büttgen, aber die sind zugeschüttet“, sagt Lessmann.