Stellvertretender Bürgermeister von Kaarst Kampermann macht Platz für mehr Frauen im Rat

Kaarst · Der stellvertretende Bürgermeister Heinrich Kampermann wird sein Ratsmandat in der neuen Sitzungsperiode niederlegen und seinen Wahlkreis in Büttgen an eine Frau abgeben. „Wenn gewünscht wird, dass mehr Frauen in vorderster Reihe der CDU mitwirken, müssen Männer ihnen Platz machen“, erklärt Kampermann in einem Schreiben.

 Heinrich Kampermann scheidet nach der Wahl aus dem Rat aus.

Heinrich Kampermann scheidet nach der Wahl aus dem Rat aus.

Foto: Guido Otterbein

Er folge damit dem Beispiel einiger Männer, die auf Kreisebene auf eine Kandidatur zugunsten einer Frau verzichtet haben. Derzeit sitzen nur drei Frauen und 19 Männer für die CDU im Stadtrat. Dies widerspreche nach Kampermanns Empfinden dem Gleichstellungsgrundsatz. Zudem erfüllt er den Wunsch der Frauen-Union Kaarst nach einer stärkeren Berücksichtigung des weiblichen Geschlechts bei der Kandidatenaufstellung. Zuletzt gab es CDU-interne Diskussionen um den Anteil von Männern und Frauen im Rat. Zu Beginn der Periode saßen noch sechs Frauen in dem politischen Gremium, aus verschiedenen Gründen hat die Hälfte ihr Mandat niedergelegt.

Damit ist auch klar, dass die Zeit Kampermanns als stellvertretender Bürgermeister zu Ende geht. „Ich habe am 31. Oktober meinen letzten Arbeitstag als stellvertretender Bürgermeister“, sagte Kampermann. Eine der ersten Aufgaben des neuen Rates sei es, neue Stellvertreter für den kommenden Bürgermeister oder die kommende Bürgermeisterin zu finden. Kampermann löste erst 2019 Brigitta Thönißen im Amt des Vize-Bürgermeisters ab und hat dieses leidenschaftlich ausgefüllt. „Es macht mir große Freude, zu alten Menschen zu gehen, Diamanthochzeiten zu besuchen oder Termine im Rhein-Kreis wahrzunehmen. Ich habe viele Menschen kennengelernt“, sagt er. Er wusste bei der Übernahme des Amtes aber auch, dass er es nicht auf Lebenszeit ausfüllen werde. „Nach dem 31. Oktober werden die Karten neu gemischt“, erklärt Kampermann, der die Kommunalwahlen gespannt verfolgen wird. Bis dahin allerdings wird er seinen Pflichten nachkommen und die Stadt weiterhin nach außen repräsentieren.

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