Ehrenamt in Kaarst Der schwierige Job als Spendensammler

Büttgen · Peter Heines vom „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ wird nicht überall freundlich empfangen.

 Peter Heines (vorn, rechts) leitete einst das Rechnungsprüfungsamt Kaarst.

Peter Heines (vorn, rechts) leitete einst das Rechnungsprüfungsamt Kaarst.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Peter Heines ist Vorsitzender des Ortsverbands Büttgen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er hat noch einige ehrenamtliche Jobs zu vergeben, und zwar sofort: „Ich suche noch Menschen, die in den Stadtteilen Büttgen, Vorst, Holzbüttgen und Driesch die Haussammlungen machen. In der Zeit vom 31. Oktober bis zum 30. November.“

In den vergangenen Jahren seien durch diese Sammlungen jeweils etwas über 10.000 Euro zusammengekommen. Auf rund 40 Sammler kann er derzeit zurückgreifen. Mit dabei ist unter anderem sein Vorgänger Gisbert Verbücheln (84). Drei, vier Abende sollten sich die neuen Spendensammler schon Zeit nehmen – und nicht damit rechnen, dass sie offene Türen einrennen werden.

Heines (66), der vor seiner Pensionierung Leiter des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Kaarst war, weist auf folgendes hin: „Noch heute werden Jahr für Jahr über  20.000 Opfer der Kriege – insbesondere in den osteuropäischen Ländern – geborgen, in den meisten Fällen identifiziert  und auf neu angelegten Sammelfriedhöfen bestattet.“  Seit 1991 habe der Volksbund 330 Friedhöfe des Zweiten und 188 Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg in Ost-, Mittel- und Südosteuropa wiederhergestellt und neu angelegt.

Finanziert werden die daraus resultierenden Kosten auch durch Haus- und Straßensammlungen. Er muss immer wieder erfahren, dass es schwieriger wird, an Spenden zu kommen. Heines kennt sie, die Argumente derer, die bei den Sammlungen die Geldbörse in der Hosentasche lassen: „Es gibt so viel Elend auf der Welt – man sollte eher an die Lebenden denken“, ist ein Satz, den die Sammler häufig zu hören bekommen. Vor allem ältere Menschen würden nicht die Tür öffnen aus Angst, es mit Betrügern zu tun zu bekommen. „Jeder Sammler hat einen entsprechenden Ausweis, den er auf Wunsch selbstverständlich vorzeigt“, sagt Heines. Wer den Sinn der Kriegsgräberfürsorge erkennt, gibt in der Regel zwischen fünf und zehn Euro.

Heines wird auch die Besucher begrüßen, die am 18. November um 12.30 Uhr an der Gedenkstunde anlässlich des Volkstrauertages in der Büttger Friedhofskapelle teilnehmen. Wer als Spendensammler mitmachen möchte, erhält Infos unter unter 02131756624.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort