Nachbarschaftstreff in Kaarst Grüne wollen Platz „Am Siepbach“ essbar machen

Kaarst · Bei der Umgestaltung des Platzes „Am Siepbach“ schlug die Partei Haselnuss- und Beerensträucher vor. Doch die „essbare Stadt“ wurde abgelehnt.

 Der Nachbarschaftstreff „Am Siepbach“ wird für 109.000 Euro umgestaltet. Essbare Sträucher werden allerdings nicht gepflanzt.

Der Nachbarschaftstreff „Am Siepbach“ wird für 109.000 Euro umgestaltet. Essbare Sträucher werden allerdings nicht gepflanzt.

Foto: Stephan Seeger

Im Rahmen des Projekts „Grüne Achse“ wird der Platz „Am Siepbach“ neu gestaltet. Im Planungs- und Verkehrsausschuss stellte Sebastian Fürst, Geschäftsführer des Düsseldorfer Büros für Landschaftsarchitektur „+Grün“, die Planung noch einmal vor. Und obwohl sie mit den Anwohnern abgestimmt worden ist, brachten die Grünen weitere Verbesserungsvorschläge ein.

Die Umgestaltung wird knapp 109.000 Euro kosten. Heiner Hannen (Die Grünen) brachte das Thema „Essbare Stadt“ ins Gespräch. Seine Fraktion hatte beantragt, dass in den Beeten um den Platz auch Haselnuss und Beerensträucher gepflanzt werden. Außerdem sollte eine der aufbereiteten Flächen als Gemüsegarten vorgesehen werden. Die Verwaltung soll prüfen, welche Voraussetzungen geschaffen werden können, um auf dem Platz einen Trinkbrunnen zu installieren.

Einen Trinkbrunnen kann sich Hannen auch auf einem neugestalteten Platz zwischen Pfarrkirche St. Martinus und dem alten Rathaus gut vorstellen. In leicht veränderter Form – auf die Anpflanzung von Haselnuss-Sträuchern sollte verzichtet und die Themen „Gemüsegarten“ und „Trinkbrunnen“ vertagt werden – wurde abgestimmt. Dafür sprachen sich lediglich die Grünen, Die Linke und die UWG aus. Ohne Gegenstimmen (bei zwei Enthaltungen) wurde das Bauprogramm beschlossen. Mit der „Essbaren Stadt“ hatten viele Ausschussmitglieder ein Problem. „Dieser Standort ist dafür nicht geeignet“, hatte Fürst zu verstehen gegeben. „Die Hygiene ist nicht gewährleistet“, gab Rainer Milde (CDU) zu bedenken. Er dachte dabei an Hunde und ihre „Hinterlassenschaften“. Claude Köppe (Die Grünen) konnte diese Bedenken nicht so ganz nachvollziehen: „Die Hundebesitzer sind ja verpflichtet, die Hinterlassenschaften zu entfernen.“ „Das ist unhygienisch, ich kann dem nicht zustimmen“, sagte Günter Kopp. Rainer Milde gab zu bedenken: „Das Konzept ist mit den Anwohnern abgestimmt worden.“

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart erklärte, die Vorschläge der Grünen seien von der Bürgerschaft im Rahmen der Beteiligung vor Ort nicht vorgebracht worden: „Das wäre für uns ein ganz neuer Aspekt.“ Geplant ist eine behutsame Umgestaltung: So soll die Kastanie als zentrales Element des kleinen Platzes bestehen bleiben. Die den Platz einrahmenden Bäume werden ebenfalls erhalten – sie werden in die neuen, großzügigen Vegetationsflächen integriert. Der Platz wird eine runde Formensprache verliehen bekommen, der hohe Grünanteil soll das Klima vor Ort verbessern und den Insekten Nahrung bieten. Das Bauprogramm wird nächste Woche vom Umweltausschuss beschlossen. Anschließend erfolgen die Ausschreibung und Umsetzung der Maßnahme.

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