Wie schnell doch die Zeit vergeht: Die Galerie  an der Düsselstraße existiert bereits seit 25 Jahren. Josep Bofill ist von Anfang an dabei. Seine Skulpturen sind unverwechselbar. Sie bestehen in der Regel aus ganz einfachen Formen. Als Kontrast wirken die Menschen, kaum größer als ein Fingernagel, aber voller Details. Auf einer der Skulpturen scheinen sie sich so richtig abzumühen. Nach vorn übergebeugt streben sie in einer Zweierreihe einem – unbekannten – Ziel entgegen. Eine andere Skulptur besteht im Wesentlichen aus einem Spiegel. Ganz oben sieht man eine in sich versunkene Person. „Die Abwesenheit“ nannte Josep Bofill eine Arbeit aus Plexiglas. In diesem Raumkörper erkennt man einen Hut, einen Schirm und ein paar Schuhe.

Oscar Bento hat als Künstler ebenfalls eine unverwechselbare „Handschrift“: Das Temperament eines Spaniers sucht man hier vergebens, seine Bilder strahlen eine enorme Ruhe aus. Es sind Landschaftsimpressionen nach demselben „Strickmuster“: Sanft geschwungene Landschaften ohne überflüssigen Schnickschnack. Genau in der Mitte ist meistens eine Wolke zu sehen und ein Baum oder ein Busch. Eines der ganz neuen Bilder zeigt einen Wald, die Baumkronen verschwimmen zu einer Einheit.

Laura Bofill ist die Tochter von Josep Bofill. Auch sie ist nicht zum ersten Mal in der Galerie Fries vertreten. Es gibt fünf neue Bilder von ihr und im nächsten Jahr soll sie eine Einzelausstellung bekommen. Ausgangspunkt ihrer Exponate sind jeweils Fotos einer Frau. Typisch für ihre aktuellen Bilder ist der gemalte Kopfschmuck, vornehmlich aus Blumen. Die Arbeiten sind erst fertig, wenn Laura Bofill eine glänzende Oberfläche aufgetragen hat.

Es war übrigens nicht immer so, dass in der Galerie Fries nur spanische Künstler ausstellen. Zurzeit sind auch einige Bilder von Andreas Görzen aus dem Westerwald zu sehen. Er bringt Mickey Mouse & Co. neu heraus und die vielen Farbspritzer lassen fast schon spanisches Temperament vermuten.